Das Buch von der großen Reise eines Huhns, das mit Menschen, Tieren und sogar dem Wind spricht, wirkt auf den ersten Blick wie ein Kinderbuch: Ein fröhlicher, bunter Einband, tolle Illustrationen, große Schrift. Doch schon bald erkenne ich, dass die Erzählung von Alexandra Lüthen mehr enthält. Die Geschichte von Träumen, Wundern und Freundschaften ist mit einem sehr feinsinnigen Humor geschrieben, weil allein die Beschreibung des Lebens auf dem Hühnerhof, des Treibens auf einem Kreuzfahrtschiff oder in einer Millionenstadt aus der Perspektive eines Huhns oft vom Leser verlangt, dass er erst einmal erkennen muss, wovon das Huhn gerade spricht. Und dann trifft das Huhn auf Menschen mit menschlichen Problemen, für die es oft eine einfache „tierische“ Lösung gibt. Ich werde zum Nachdenken und zum Parallelen ziehen gezwungen. Letztlich kann ich mit diesem Buch alles tun: Mich an den bunten Bildern erfreuen, eine niedliche Tiergeschichte lesen oder über den Inhalt und die Aspekte der Fabel nachdenken.