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kristallkind Avatar

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Steven ist Collegeprofessor und in seine junge Studentin Ellie verliebt. Um gemeinsam ein paar ungestörte Tage zu verbringen, mieten sie ein einsam gelegenes Haus auf Long Island, Strandzugang inklusive. Doch das Wetter beschert den Verliebten einen Schneesturm, der sie von der Außenwelt abschneidet. Normalerweise wäre das alles nicht bedenklich, doch beide hüten Geheimnisse, die dort in der Abgeschiedenheit ans Licht kommen. Es entfacht ein Kampf um Leben und Tod.

Diese Story werde ich wohl so schnell nicht vergessen! Meine Erwartungen, die ich aufgrund des Klappentextes hatte, wurden sogar noch übertroffen. Ich muss allerdings vorausschicken, dass ich mir unheimlich schwer damit getan habe einen Kommentar zu diesem Thriller abzugeben und dabei nichts vorwegzunehmen.

Wirklich bemerkenswert fand ich in erster Linie den durchdachten Aufbau der Handlung und die damit einhergehende Demaskierung der Protagonisten, die meine Neugier auf die Auflösung immer weiter anfachte und mich gleichzeitig mit den Figuren in diese grausame innere Leere katapultierte, die ein unerwarteter Vertrauensbruch oft nach sich zieht. Auch die Erzählperspektiven haben mich eine Weile beschäftigt, denn das Einnehmen der Sichtweisen forderte mich zeitweise ganz schön heraus, speziell die des narzisstischen Charakters.
Spiegelungen schienen dieses Drama zu leiten, denn die schrittweise psychischen Zusammenbrüche konnte ich deutlich mit Geschehnissen im Außen in Zusammenhang bringen. Fantastisch inszeniert!

Ellie und Steven zeigten sich beide als sehr willensstarke Charaktere. Natürlich jeder auf seine Weise. Doch das Spiel mit dem Intellekt und den niederen Instinkten beherrschte jeder von ihnen hervorragend – im stets unterschwellig-explosiven Hintergrund. Die bedrückende, wachsame Atmosphäre in der sich die Figuren bewegten, wühlte definitiv auf und hielt die Spannung konstant im oberen Level. Die Gefährlichkeit der Situation tröpfelte jedoch meines Erachtens bereits während der ersten Seiten aus den Zeilen, um sich nach und nach zu steigern, aber auch zu verändern. Und mit Ihnen die Dynamik der Protagonisten. Im Ganzen eine sehr intensive Geschichte!

„Nur du und ich“ zählt daher zu den Highlights meines bisherigen Lesejahres. Dieser Thriller geht zweifellos unter die Haut, nicht nur auf einer Ebene. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch dieser talentierten Autorin!