Machtverhältnise in Beziehungen

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leseclau Avatar

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„Nur Du und ich“ lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Meine Erwartungshaltung an einen Thriller wurde nicht erfüllt. Stattdessen las ich eine psychologisch fein gezeichnete Geschichte über Machtverhältnisse in Beziehungen.
Ellie, eine junge Studentin, betet ihren Literaturprofessor geradezu an. Sie scheint überglücklich und dankbar, dass er eine Beziehung mit ihr hat. Über viele Seiten lesen wir jeweils in abwechselnden Perspektiven, wie die beiden miteinander umgehen. Sie brechen zu einem Wochenendtrip auf, der ihrer beider Leben verändern wird. Dieser Teil zog sich beim Lesen. Auch wenn die beschriebenen Szenen für die spätere Einordnung wichtig sind, hätte ich mir eine deutliche Straffung gewünscht. Erst im letzten Drittel nimmt das Buch richtig Fahrt auf. Mir gefällt die überraschende Wendung. Die Botschaft, die die Autorin Laure van Rensburg mit diesem Buch verknüpft, wird mehr als deutlich (und ist mir am Ende auch ein bisschen zu plakativ).
Der Klappentext ist bewusst vage und nebulös gehalten. Mich hat er etwas in die Irre geführt, was ja bisweilen zu ganz überraschenden Leseerlebnissen führt. Hier hat mich der Inhalt nicht ganz überzeugt.
Die Umschlaggestaltung gefällt mir übrigens sehr gut. Die Szenerie am Wochenendhaus ist perfekt eingefangen. Es lohnt, während des Lesens immer mal wieder einen Blick auf das Haus zu werfen.