Nur er und sie - und die fehlende Spannung

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justm. Avatar

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Ellie und Steven sind seit sechs Monaten zusammen. Genau der richtige Zeitpunkt für ein gemeinsames Wochenende in einem Haus im Wald - ganz romantisch im Schnee gelegen.
Alles könnte so schön sein, wären da nicht die Geister der Vergangenheit.


Was spannend klingt und auch ganz interessant anfängt, entwickelt sich schnell zu einer Geschichte, die zwar aktuell und wichtig ist, aber leider trotz interessantem Aufbau (eingeteilt in die Tage des Aufenthalts und aus Sicht der beiden Protagonisten), nicht gänzlich überzeugen kann:

Laure van Rensburg verliert sich dafür leider viel zu oft in sprachlichen Bildern, die mehr als ein Mal wirklich passend sind, aber deren Häufigkeit dann doch irgendwann eher nervtötend wirkt. Das fing bereits zu Beginn des Buches an, als ein ums andere Mal darauf hingewiesen wurde, wie abgelegen das Haus liegt. Ganz ehrlich? Ich hab es nach dem zweiten Mal verstanden: Ja, das Haus ist abgelegen, weiter im Text.

Unabhängig davon hat die Geschichte einige Längen, die es wirklich nicht gebraucht hätte, die zwar vermeintlich für das Verständnis wichtig waren, aber so wichtig dann auch nicht, daß dafür die Spannung auf der Strecke bleibt.

Mir fällt es schwer weiter zu kritisieren ohne letztlich zu spoilern.
Nur so viel: ich fand, obwohl das zu Grunde liegende Thema, wie oben bereits erwähnt, sehr wichtig ist, bestimmte Beweggründe zu unglaubwürdig bzw. so sehr in Klischees verpackt, daß ich mir ein Augenrollen nicht verkneifen konnte. Das hätte definitiv besser gemacht werden können, ohne der Handlung abträglich zu sein.

So bleibt es leider nur eine durchschnittliche Geschichte, die zwar ihre Highlights hatte (das Kapitel in London bzw. die Rückkehr danach trieb mir die Tränen in die Augen), aber leider nicht durchweg ihre Stärke behält.