Interessante Buchidee

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Auf dem Markt gibt es eine Reihe von Selbstfindungsratgebern, die mehr oder weniger gut funktionieren. Dieses Buch geht einen anderen Weg. In Romanform wird der Weg der Protagonistin Lena erzählt. Lena ist Ende vierzig und steckt nach einer schmerzhaften Trennung in einer tiefen Krise. Ihr Selbstvertrauen ist am Boden, ihre Beziehungen scheitern regelmäßig, obwohl sie sich so sehr bemüht, es ihren Partnern recht zu machen. Lenas beste Freundin vermittelt ihr einen einwöchigen Kurs bei der ‚Agentur für Selbstwert‘, und eine ganz besondere Reise beginnt...

Das Konzept des Buches hat mir gut gefallen. Jeden Tag beschäftigt sich Lena, immer begleitet von einem Mitarbeiter der Agentur, mit einem Schwerpunktthema. Dabei geht es unter anderem um Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstverantwortung und Selbstfürsorge. Der Schreibstil ist sehr angenehm und durch die Romanform lassen sich die Inhalte meines Erachtens leichter transportieren als in einem klassischen Ratgeber.
Auf kleine Übungen muss aber auch hier nicht verzichtet werden. Am Ende eines jeden Kapitels wird das Thema des Tages noch einmal zusammengefasst und es werden Anregungen gegeben, wie man es für sich selbst umsetzen kann. Das ist zwar sehr knapp gehalten, aber gerade das hat mir gefallen, da man nicht mit einer Flut von Übungen überfrachtet wird.

Die Entwicklung der Protagonistin geht ziemlich schnell, und so schafft sie den Weg „zu einem neuen Selbst“ tatsächlich in dieser einen Woche. Das ist natürlich unrealistisch. Ich kann aber nachvollziehen, dass aus dramaturgischen Gründen diese Darstellung gewählt wurde. Wobei zu Beginn des Buches auch betont wird, dass das Gelernte gefestigt werden muss, bis es zu einer neuen Denk- und Verhaltensroutine werden kann.

Fazit. ‚Nur du weißt, wer du bist‘ hat mir gefallen. Ich fand die Idee, einen Ratgeber zum Thema Selbstwert in Romanform umzusetzen, originell und konnte einige Anregungen für mich mitnehmen. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass die Geschichte von Lena modellhaft ist und man in der Realität viel länger brauchen wird, um den Weg der Protagonistin umzusetzen.