Australien
Hector, griechischer Einwanderer, und Aisha, indische Einwanderin, veranstalten im Garten ihres Hauses im australischen Melbourne ein Grillfest für ihre Freunde und Verwandten. Alle verstehen sich vordergründig sehr gut, doch die Stimmung ist von Beginn an angespannt. Zu Gast sind auch Rosie und ihr Mann Gary mit ihrem verzogenen vierjährigen Sohn Hugo. Das Kind ist es von der Mutter gewöhnt, stets im Mittelpunkt zu stehn und so benimmt es sich mehrmals daneben und sorgt für Streit in der Kindergruppe. Als einer dieser Streits zu eskalieren droht, reisst Harry, Hectors Cousin, der Geduldsfaden und er ohrfeigt Hugo. Die Eltern sind empört, die Stimmung ist zerstört, das Fest wird abgebrochen. Chronologisch aufbauend erzählen nun acht der anwesenden Personen ihre eigene, die gemeinsame und die Ohrfeigen-Geschichte weiter.
Tsiolkas Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Grundsätzlich lässt sich der Text leicht lesen und der jeweilige Fokus auf einen Protgaonisten, lässt den Leser schnell in die Geschichte eintauchen. Allerdings bedient sich der Autor dabei häufig einer vulgären Wortwahl und die (häufig) beschriebenen Sexualhandlungen erinnern schon fast an pornographische Schriften.
Die einzelnen Charaktere werden durch den gewählten Aufbau, jedes Kapitel eine Person im Mittelpunkt, sehr genau herausgearbeitet. Der Schwerpunkt scheint dabei jedoch immer auf den Abgründen, den Schwächen und den Problemen der Persönlichkeiten zu liegen. Dies nutzt der Autor vermutlich dazu, den Kontrast zwischen "Schein und Sein" der australischen Mittelschicht deutlicher zu machen. Alles in allem lässt aber der Schreibstil und die Charakterbeschreibung keine wirkliche Sympathie für die einzelnen Protagonisten aufkommen und als (nicht australischer,nicht sexbessesener, nicht drogenabhängiger) Leser bleibt man so auf Abstand zu den Personen. Dies erschwert dann unter Umständen auch manchmal ein wenig den Lesefluss und mindert die Freude am Lesen des Buches.
"Nur eine Ohrfeige" wird als "großer Gesellschaftsroman" (Klappentext) beworben. Ich persönlich kann dem nur eingeschränkt zu stimmen. Tsiolkas bescheibt Ereignisse in und um Melbourne und der Roman bezieht sich also auf die australische Gesellschaft.Als europäischer Leser ist mir da einiges fremd und ich hoffe auch irgendwie, dass die australische Gesellschaft nicht nur aus solchen oberflächlichen, kaputten Personen besteht. Trotzdem beschreibt der Roman kritische Aspekte der (modernen) Gesellschaft. Als Leser habe ich angefangen, mich selbst mit den genannten Problemen auseinander zu setzen. Was halte ich von der Ohrfeige, was von den Erziehungsmethoden, von Abtreibung,Drogensucht?? Einiges fand ich dabei sehr interessant, anderes eher übertrieben/überflüssig. Der (illegale) Drogenkonsum wurde meiner Meinung nach z.B. eher verherrlicht, während der Alkoholkonsum (zumindest teilweise) verurteilt wurde-dies ist in meinen Augen ein eher unkritischer Umgang mit einer nicht einfach zu diskutierenden Problemlage.
Alles in allem erinnert das Buch von Aufbau und Inhalt ein wenig an "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" in Australien, alle Probleme, die es geben kann, werden im Vorort von Melbourne von acht Personen ausgelebt und erlebt. Die Ohrfeige, die "ein folgenreiches Nachspiel für alle" (Klappentext) hat, ist in Wirklichkeit ein Auslöser für die Beteiligten, sich mit ihrer eigenen Person und Lebenwelt auseinander zu setzen. Tatsächlich hat sich am Ende das Leben einiger Personen verändert, aber vieles bleibt am Ende dann doch auch gleich. Trotzdem ist das Buch lesenswert, allerdings muss man sich als Leser auf den Schreibstil und die Sex- und Drogenlastigkeit einlassen können.
Tsiolkas Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Grundsätzlich lässt sich der Text leicht lesen und der jeweilige Fokus auf einen Protgaonisten, lässt den Leser schnell in die Geschichte eintauchen. Allerdings bedient sich der Autor dabei häufig einer vulgären Wortwahl und die (häufig) beschriebenen Sexualhandlungen erinnern schon fast an pornographische Schriften.
Die einzelnen Charaktere werden durch den gewählten Aufbau, jedes Kapitel eine Person im Mittelpunkt, sehr genau herausgearbeitet. Der Schwerpunkt scheint dabei jedoch immer auf den Abgründen, den Schwächen und den Problemen der Persönlichkeiten zu liegen. Dies nutzt der Autor vermutlich dazu, den Kontrast zwischen "Schein und Sein" der australischen Mittelschicht deutlicher zu machen. Alles in allem lässt aber der Schreibstil und die Charakterbeschreibung keine wirkliche Sympathie für die einzelnen Protagonisten aufkommen und als (nicht australischer,nicht sexbessesener, nicht drogenabhängiger) Leser bleibt man so auf Abstand zu den Personen. Dies erschwert dann unter Umständen auch manchmal ein wenig den Lesefluss und mindert die Freude am Lesen des Buches.
"Nur eine Ohrfeige" wird als "großer Gesellschaftsroman" (Klappentext) beworben. Ich persönlich kann dem nur eingeschränkt zu stimmen. Tsiolkas bescheibt Ereignisse in und um Melbourne und der Roman bezieht sich also auf die australische Gesellschaft.Als europäischer Leser ist mir da einiges fremd und ich hoffe auch irgendwie, dass die australische Gesellschaft nicht nur aus solchen oberflächlichen, kaputten Personen besteht. Trotzdem beschreibt der Roman kritische Aspekte der (modernen) Gesellschaft. Als Leser habe ich angefangen, mich selbst mit den genannten Problemen auseinander zu setzen. Was halte ich von der Ohrfeige, was von den Erziehungsmethoden, von Abtreibung,Drogensucht?? Einiges fand ich dabei sehr interessant, anderes eher übertrieben/überflüssig. Der (illegale) Drogenkonsum wurde meiner Meinung nach z.B. eher verherrlicht, während der Alkoholkonsum (zumindest teilweise) verurteilt wurde-dies ist in meinen Augen ein eher unkritischer Umgang mit einer nicht einfach zu diskutierenden Problemlage.
Alles in allem erinnert das Buch von Aufbau und Inhalt ein wenig an "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" in Australien, alle Probleme, die es geben kann, werden im Vorort von Melbourne von acht Personen ausgelebt und erlebt. Die Ohrfeige, die "ein folgenreiches Nachspiel für alle" (Klappentext) hat, ist in Wirklichkeit ein Auslöser für die Beteiligten, sich mit ihrer eigenen Person und Lebenwelt auseinander zu setzen. Tatsächlich hat sich am Ende das Leben einiger Personen verändert, aber vieles bleibt am Ende dann doch auch gleich. Trotzdem ist das Buch lesenswert, allerdings muss man sich als Leser auf den Schreibstil und die Sex- und Drogenlastigkeit einlassen können.