Die Versöhnungssteine

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vronika22 Avatar

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Inhalt:

Die TV-Moderatorin Hanna Farr hat vor 2 Jahren einen Brief von einer ehemaligen Schulfreundin namens Fiona erhalten. Darin waren zwei kleine Steine enthalten, sogenannte Versöhnungssteine. Einen sollte sie Fiona zurückschicken als Zeichen, dass sie ihr vergibt, dass sie sie in der Schule immer gemobbt hat...Mit diesen Steinen bittet sie sozusagen um Verzeihung .  Den zweiten Stein soll sie selbst an jemand verschicken, der ihr etwas verzeihen soll.

Nun 2 Jahre später liest Hanna von einem Buch, welches Fiona veröffentlicht hat. Darin geht es darum, dass sie damals 35 dieser Entschuldigungsbriefe mit den 2 Steinen losgeschickt hat und mittlerweile ca. 400000 dieser Versöhnungssteine im Umlauf sind.

Damals hat Hanna den Stein des Verzeihens nicht an Fiona zurückgeschickt. Doch nun als sie von der großen Aktion liest, überlegt sie den Stein noch zurück zu schicken um in Kontakt mit Fiona zu kommen. Sie möchte ihr nicht wirklich verzeihen, sondern  dadurch ein Interview mit ihr bekommen, denn beruflich steht sie sehr unter Druck.

Mehr möchte ich an dieser Stelle zum Inhalt nicht verraten.

 

Meine Meinung:

Das Buch wusste mich durchaus zu begeistern und zu fesseln, wenngleich es auch kleine Schwächen hat. Vom Inhalt her geht es um Freundschaft und Vertrauen, um Wahrheit und Lügen, um Verzeihen und auch um Liebe. Allein dadurch gewinnt das Buch schon sehr, da es an keiner Stelle seicht oder oberflächlich ist. Die Autorin packt sehr ernsthafte Themen in ihren Roman ein und versteht es diese gut einzubinden und zu verpacken, so dass trotzdem keine Längen entstehen und sich das Buch sehr gut und flüssig liest. Dadurch dass auch noch eine Liebesgeschichte mit eingepackt wird, kommt auch das Herz nicht zu kurz. Ich finde, dass hat Spielman wieder wunderbar verstanden.

Jetzt zu meinen kleinen Kritikpunkten:

Hannah wird so extrem gutgläubig und naiv dargestellt, dass es bei mir nicht wirklich authentisch ankam, und mich stellenweise sogar etwas genervt hat. Vor allem ihre Gutgläubigkeit an ihre Kollegin und Konkurrentin Claudia konnte ich echt nicht nachvollziehen. Ansonsten war Hannah wirklich eine sehr sympathische Protagonistin. Aber die Naivität war einfach etwas überzogen.

Dann war das Buch stellenweise etwas zu klitscheehaft und am Ende ist es meiner Meinung nach sogar etwas ins Seichte abgedriftet, so nach dem Motto "Friede, Freude, Eierkuchen". Es kam mir fast so vor, als wäre die gewünschte Seitenzahl erreicht gewesen und Spielman musste schnell zu einem Ende kommen.

Dass am Ende des Romans eine wichtige Frage nicht beantwortet ist, finde ich jetzt nicht wirklich schlimm. Jeder Leser/jede Leserin kann für sich entscheiden, wie man selbst darüber denkt; das würde ich jetzt nicht als negativ sehen.

 Trotz dieser Kritikpunkte ein sehr empfehlenswerter Roman, der emotional sehr berührt und meiner Meinung nach wirklich in die Tiefe geht. Und für mich war es auf jeden Fall ein Lesevergnügen, denn das Buch liest sich wirkich sehr gut und flüssig. Auch wenn es stellenweise etwas vorhersehbar ist, so gibt es doch immer wieder kleine Überraschungen und Wendungen.