Bewegtes Frauenleben in schweren Zeiten
In Judith W. Taschlers „Nur nachts ist es hell“, schreibt die fast 80jährige Elisabeth Brugger ihre Lebensgeschichte für ihre Großnichte Christina nieder.
Elisabeth ist das jüngste von vier Kindern und wächst mit ihren Brüdern, den wesentlich älteren Zwillingen Eugen und Carl sowie Gustav behütet in der Provinz auf. Sie ist 1895 geboren und gehört damit zu der Generation, deren Leben durch zwei Weltkriege bestimmt wurde.
Ihr Vater ermöglicht ihr den Besuch der höheren Schule, was zu der Zeit für Mädchen durchaus unüblich war. Als sie neunzehn Jahre alt ist, bricht der erste Weltkrieg aus und Elisabeth arbeitet vier Jahre als Krankenschwester in Lazaretten. Nach dem Krieg heiratet sie Georg, einen kriegsversehrten Kommilitonen ihres gefallenen Bruders Gustav. Gegen alle Widerstände studiert sie als eine von nur wenigen Frauen Medizin, Unterstützung erfährt sie nur durch ihren Mann und ihren Bruder Eugen. Sie bekommt zwei Söhne und arbeitet als Ärztin in der Praxis ihres Mannes mit. Durch diese Tätigkeit wird sie auch häufig mit Frauen konfrontiert, die in diesen schweren Zeiten ungewollt schwanger sind.
Auch wenn die zwei Weltkriege das Leben von Elisabeth und ihrer Familie beeinflussen, sind sie nicht das alles beherrschende Thema. „Nur nachts ist es hell“ ist eine fesselnde Familiengeschichte, aber auch eine Geschichte über Frauenrechte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Emanzipation, Durchhaltevermögen und Mut einer starken Frau.
Elisabeth erzählt ihr Leben nicht chronologisch, sondern es kommt zu vielen Zeitsprüngen und Rückblenden. Dadurch ist die Erzählung für mich durchweg spannend und sehr authentisch. Allerdings erfordert dieses Stilmittel auch einige Konzentration beim Lesen, es ist kein Buch, das man mal so einfach nebenbei weglesen kann.
Taschlers Erzählweise ist schnörkellos, direkt knapp und klar. Schon nach wenigen Seiten war ich mitten in der Geschichte. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass viel wissenswerte Information zu Medizingeschichte, politischen Ereignissen, etc. in die Geschichte eingeflossen ist. Gute Literatur, die gleichzeitig Wissen vermittelt – was will man mehr!
Auch wenn „Nur nachts ist es hell“ der zweite Teil der Brugger-Familiensaga ist, kann man der Geschichte durchaus problemlos folgen ohne den ersten Teil „Über Carl reden wir später“ gelesen zu haben (was bei mir der Fall war). Das Buch hat mir allerdings so gut gefallen, dass ich „Über Carl reden wir später“ nun auf jeden Fall auch noch lesen werde. Also klare Leseempfehlung meinerseits!
Elisabeth ist das jüngste von vier Kindern und wächst mit ihren Brüdern, den wesentlich älteren Zwillingen Eugen und Carl sowie Gustav behütet in der Provinz auf. Sie ist 1895 geboren und gehört damit zu der Generation, deren Leben durch zwei Weltkriege bestimmt wurde.
Ihr Vater ermöglicht ihr den Besuch der höheren Schule, was zu der Zeit für Mädchen durchaus unüblich war. Als sie neunzehn Jahre alt ist, bricht der erste Weltkrieg aus und Elisabeth arbeitet vier Jahre als Krankenschwester in Lazaretten. Nach dem Krieg heiratet sie Georg, einen kriegsversehrten Kommilitonen ihres gefallenen Bruders Gustav. Gegen alle Widerstände studiert sie als eine von nur wenigen Frauen Medizin, Unterstützung erfährt sie nur durch ihren Mann und ihren Bruder Eugen. Sie bekommt zwei Söhne und arbeitet als Ärztin in der Praxis ihres Mannes mit. Durch diese Tätigkeit wird sie auch häufig mit Frauen konfrontiert, die in diesen schweren Zeiten ungewollt schwanger sind.
Auch wenn die zwei Weltkriege das Leben von Elisabeth und ihrer Familie beeinflussen, sind sie nicht das alles beherrschende Thema. „Nur nachts ist es hell“ ist eine fesselnde Familiengeschichte, aber auch eine Geschichte über Frauenrechte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Emanzipation, Durchhaltevermögen und Mut einer starken Frau.
Elisabeth erzählt ihr Leben nicht chronologisch, sondern es kommt zu vielen Zeitsprüngen und Rückblenden. Dadurch ist die Erzählung für mich durchweg spannend und sehr authentisch. Allerdings erfordert dieses Stilmittel auch einige Konzentration beim Lesen, es ist kein Buch, das man mal so einfach nebenbei weglesen kann.
Taschlers Erzählweise ist schnörkellos, direkt knapp und klar. Schon nach wenigen Seiten war ich mitten in der Geschichte. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass viel wissenswerte Information zu Medizingeschichte, politischen Ereignissen, etc. in die Geschichte eingeflossen ist. Gute Literatur, die gleichzeitig Wissen vermittelt – was will man mehr!
Auch wenn „Nur nachts ist es hell“ der zweite Teil der Brugger-Familiensaga ist, kann man der Geschichte durchaus problemlos folgen ohne den ersten Teil „Über Carl reden wir später“ gelesen zu haben (was bei mir der Fall war). Das Buch hat mir allerdings so gut gefallen, dass ich „Über Carl reden wir später“ nun auf jeden Fall auch noch lesen werde. Also klare Leseempfehlung meinerseits!