Fesselnd und bewegend
Mit ihrem neuen Roman 'Nur nachts ist es hell' hat Judith W. Taschler erneut bewiesen, dass sie eine großartige Autorin ist. Sie erzählt mit ihrem fesselnden und bildlichen Schreibstil eine Familiensaga über drei Generationen in und nach der Zeit des 1. und 2. Weltkrieges. Für dieses Buch sollte man ausreichend Lesezeit einplanen, denn es ist kein Buch das einfach so herunter gelesen werden kann. Zudem empfehle ich vorher das Vorgängerbuch 'Über Carl reden wir morgen' zu lesen. Ich habe die Bücher direkt hintereinander gelesen und gerade deshalb fiel es mir leicht die Zusammenhänge und Ereignisse richtig zu verstehen. Zu Beginn des Buches gibt es zwar eine kleine Wiederholung, doch in den richtigen Lesegenuss kommt man meines Erachtens nur, wenn ausreichend Vorwissen vorhanden ist. Der Einstieg fiel mir zu Beginn des Buches auch nicht ganz so leicht, denn die Autorin erzählt die Geschichte in der Ich-Form. Sie schreibt die Geschichte ihres Lebens an ihre Großnichte und das ist zwar etwas speziell, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Ich fand es einfach toll, durch die Rückblicke noch mehr über die einzelnen Personen, die ich schon aus dem Vorgängerbuch kannte, zu erfahren. Der ganze Roman ist sehr gut recherchiert und wird äußerst einfühlsam erzählt. Mich hat dieses Buch unglaublich gefesselt und auch sehr emotional berührt. Ich kann diesen Roman nur vom ganzen Herzen empfehlen, aber man sollte schon wissen, worauf man sich einläßt.