Frau Doktor

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Ein Buch, das die Zeit vom ersten Weltkrieg an bis ungefähr Mitte 1970 beschreibt. Elisabeth ist das jüngste Kind und das einzige Mädchen der Familie Brugger. Schon immer konnte sie ihren Kopf durchsetzen und so gelang es ihr auch, zu studieren. Nachdem ihr Bruder Carl aus dem Krieg zurückgekommen ist, geht sie nach Wien. Erst arbeitet sie als Krankenschwester, dann jedoch beginnt sie ihr Studium. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Mann Georg, der aus eine renommierten Arztpraxis stammt und selbst als Arzt arbeitet, nachdem er als Kriegsversehrter mit nur einem Arm heimgekommen ist. Elisabeth bekommt zwei Kinder und ist sehr integriert in der Fraueheilkunde und sie ist erbost über die Engelmacherinnen, die unter übelsten Bedingungen Kinder abtreiben, Dies wird ihr aber dann selbst zu Verhängnis. Als der zweite Weltkrieg beginnt, werden ihre beiden Söhne eigezogen, Georg verfällt immer mehr in dunkle Melancholie, die dann schrecklich endet. Natürlich wird auch über die Männer in diesem Buch geschrieben, mit denen Elisabeth näher zusammen war. Die Autorin führt uns in eine Welt, bei der die Frauen noch Untertan des Mannes waren. Sie bekamen ein Kind nach dem anderen und waren Mägde, Hilfskräfte. Elisabeths Familie hatte so manche Schicksalsschläge zu überstehen, besonders des Geheimnis um Carl, Eugens Flucht nach Amerika und die Rückkehr nachhause. In verschiedenen Handlungssträngen, sehr oft mit großen Zeitsprüngen erleben wir Freud und Leid von Elisabeth und deren Familie. Aber trotz allem gibt sie nie auf und praktiziert als Ärztin jahrzehntelang mit großer Freude und Enthusiasmus. Durch dieses Buch, das sich an die reellen geschichtlichen Ereignisse hält, können wir das Leben der damalige Zeit mitverfolgen. Die Ausdruckweise der Autorin ist sehr gewählt, sie ist teilweise sehr anspruchsvoll und man muß des öfteren innehalten und das Gelesene in sich wirken lassen. Ein Buch, das nicht so schnell zwischen Tür und Angel gelesen werden kann. Aber die Geschichte ist auch sehr beeindruckend und interessant. Da de Protagonisten aus. Wien und dem Mühlenviertel sind, hat das ganze ein wenig vom Wiener Schmäh. Auch das Cover, das wie ein Gemälde wirkt, paßt einwandfrei zu dem Buch.