Man will gleich weiter lesen

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jiskett Avatar

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Auf "Ocean City" bin ich durch das schön gestaltete Cover aufmerksam geworden, aber auch die Inhaltsangabe konnte mich neugierig machen - alleine schon das Konzept einer Stadt auf dem Meer finde ich interessant, ebenso wie das 'Zeitkonto', doch der Rest klingt ebenfalls spannend.

Die Leseprobe selbst vermittelt sehr gut von Anfang an, dass irgendetwas nicht stimmt; abgesehen davon, dass es der erste Satz ist, wird auch die Stimmung gut rübergebracht und man kann verstehen, wieso Jackson so empfindet - vor allem, da dann ja auch schnell etwas passiert. Sobald sie von zahlreichen Kontrolleuren bedrängt wurden, war klar, dass etwas falsch läuft, da sie als Jungen eigentlich vergleichsweise wenig bedrohlich wirken sollten; die Kontrollen scheinen allgemein unglaublich strikt zu sein, doch so merkt man rasch, dass Crockie Mist gebaut hat. Diese 'Enthüllung' wird gut vorbereitet und man merkt quasi, wie die Stimmung bis dahin immer angespannter wird, was gut geschrieben ist. Crockie fand ich nicht ganz greifbar; ich fand es ein wenig irritierend, als er sagte, sie könnten nicht erwischt werden, obwohl exakt das passiert war, aber immerhin wird das auch von Jackson betont. Umso interessanter finde ich den 'Alten' und auch das Zeichentalent von Jackson fasziniert mich; über so etwas lese ich immer gerne und ich hoffe, es wird in der Handlung noch eine Rolle spielen und häufiger vorkommen. Wobei das wohl schwierig werden könnte, wenn ein Wettlauf gegen die Zeit läuft und eine ausweglose Suche gestartet werden muss. Die Spannung ist auf jeden Fall schon in der Leseprobe präsent und die Geschichte nimmt sehr schnell Fahrt auf. Das Ende ist wirklich fies, da man unbedingt wissen will, wie Jackson aus der 'Falle' entkommt.

Das System, dass die Zeit als Währung benutzt wird, erinnert mich an den Kinofilm "In Time", der mich ehrlich gesagt weniger begeistern konnte, aber in Bezug auf das World Building fand ich es schon damals faszinierend und beklemmend. In der Leseprobe ist es bisher auch gut umgesetzt und man kann klar erkennen, wie sehr die Armen auf jede Sekunde angewiesen sind und wie unfair das System mit ihnen umgeht. Dass sechs Wochen ein Vermögen sein sollen, ist kaum vorstellbar und verdeutlicht wirklich, wie kostbar jede Sekunde ist... und das macht ehrlich gesagt schon nachdenklich.