Entwicklungsroman und Krimi in einem

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Ganz unspektakulär beginnt die Leseprobe und damit auch das Buch "Odessa Star" von Herman Koch: mit einer Katze und wie sie gezähmt wurde. Fred Moormann heißt der Katzenflüsterer, und Max ist der Besitzer des Katers. Und eben zur Beerdigung von jenem Max G. muss Fred Moormann nun gehen und ein paar Worte sagen.
Doch auch das Leben von Fred Moormann, dem Ich-Erzähler unseres Buches, ist zum Stillstand gekommen. Dass er alles andere als unentbehrlich ist, gesteht Fred sich selbst ein. Das ist allerdings auch nicht sehr schwer, schließlich wartet zu Hause im eigenen Haus auf ihn eine Ehefrau, die sich überlegt, was sie tun wird, wenn er stirbt, und ein 15-jähriger Sohn, der von ihm nur noch genervt ist.
Es sind nur einzelne Anspielungen, die auf den kommenden Plot verweisen: der Ich-Erzähler fühlt sich bedroht bzw. verfolgt, dann ist sein berühmter Freund Max ermordet worden. Stück für Stück werden die Umstände des Mords aufgedröselt. Warum aber meldet sich Fred nicht bei der Polizei, wo er doch am Unglücksort war?

Bei der Leseprobe fällt auf, dass Herman Koch ein eher betulicher Schreiber ist dem Situationen und Details wichtiger sind als eine actionreiche Handlung. Mir persönlich hat das gefallen – wenn auch das Gespräch über Putzfrauen auch für meine Verhältnisse etwas zu lang ausgefallen ist -, jedoch werden sich hier wohl die Geister scheiden …

Wie der Entwicklungsroman weitergeht, lässt sich schon erahnen. Wie der Krimi weitergeht, bleibt noch sehr im Dunkeln.