Von schwarzen Katern, Kamelgestank und traurigen Hunden

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marapaya Avatar

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Max ist ganz groß in den Spätnachrichten. Man fand ihn in seinem Wagen vor einem Italiener. Ihm war in den Kopf geschossen worden. Ein Mann in einem hellblauen Sakko beobachtet von der Tür des Restaurants aus das Geschehen, entfernt sich dann vom rot-weißen Absperrband der Polizei in entgegengesetzter Richtung. Das hellblaue Sakko hat Fred entsorgt, wer Max' Leben auf dem Gewissen hat, davon hat er so eine Ahnung und die dumpfe Angst, bald vielleicht der nächste zu sein. Herman Koch erzählt viel und spart doch das Wesentliche aus. Seine Erzählerfigur Fred lernt der Leser schon in der Leseprobe ganz gut kennen und irgendwie auch wieder nicht. Vom wahnsinnigen Spiel mit Max' schwarzen Kater erzählt er. Vom merkwürdigen Geruch aus der Parterre-Wohnung, der sich für alle Zeit an ihm festgesetzt hat. Von der Wiederbegegnung mit seinem alten Schulfreund Max und dessen späten, angetrunken Erscheinen auf Freds Geburtstagsparty. Etwas sprunghaft lässt Koch Fred aus seinem Leben plaudern, lässt sich animieren von Assoziationen, erzählt um den roten Faden herum, als würde er es noch eine Weile aufschieben, das Unvermeidliche, die Wahrheit, den Tod!?