Brennendes Begehren
James ist als eher kontaktarmer Junge in einem verschlafenen Dorf im Norden Englands aufgewachsen. Längst hat er es verlassen, aber 20 Jahre später kehrt er noch einmal zurück. Ein ehemaliger Bauernhof steht zum Verkauf, er hat die Anzeige zufällig entdeckt. Eine unstillbare Sehnsucht nährt seine Erinnerung, offenbar an vergangenes Glück. Sie zieht ihn in die alte Heimat. Der Roman entwickelt sich als Rückblende in ein ganz besonderes Jahr, das Jahr seiner erwachenden Sexualität, seinem ungeplanten Coming-out als Homosexueller und vor allem der Begegnung auf jenem Bauernhof mit einem etwas älteren Jungen, dem er vom ersten Augenblick an verfallen war. Die Sprache des Romans ist sehr poetisch, in langen intensiven Schilderungen entfaltet sich die Erinnerung an prägende Erlebnisse und starke Gefühle, durchzogen von einem schwermütigen Grundton der Aussichtslosigkeit. Wie sich in dem schüchternen Jungen gegen alle Widerstände ein brennendes Begehren entwickelt, ist große Erzählkunst.