das Wunder und das Gewicht der ersten Liebe

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hase Avatar

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Elegante Farbgebung im Cover, mittig eine Fotografie, die dem Titel des Buches zu widersprechen scheint, wirkt in der Kombination Aufmerksamkeit und Hinterfragen der Zusammenstellung aus.
Geschickte Ausrichtung für die Präsentation im Aufsteller, so wirkt es auf den ersten Blick.

Die Geschichte, mit James Legh im Mittelpunkt, beginnt und endet im Jahr 2022, im Mittelpunkt steht aber ein Zeitfenster im Sommer 2002, die Zeit der Jugend und der ersten Beziehung.

James Legh lebt mit seiner Familie,die finanziell nicht gut gestellt ist und seinem kleinen, schwerkrankem Bruder, in einer Dorfgemeinschaft, die einen scharfen Blick auf die Nachbarschaft zu haben scheint.Leichter wird es für James durch sein Coming Out nicht, einfühlsam wird seine Not, seine Wünsche, Unsicherheit und seine Begehrlichkeit formuliert.
Ein Außenseiter, mit anders gearteten Lebensproblemen wird für ihn zu einem Vertrauten. Der Wunsch von James von Veränderung der Freundschaft zu einer Beziehung prägt die gemeinsamen Unternehmungen.
Dies liest sich gut und nachvollziehbar.

Leider verliert die Geschichte durch die Überfrachtung mit Nebensträngen, die viel Raum nehmen und eigene Dramatik entwickeln.

Die Handlung bleibt düster, jugendliche Unbeschwertheit findet sich hier nicht, auch nicht der Überschwang durch den Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung der Erwartungen.
Die Freundschaft und deren Weiterführung, das Leben als Erwachsener bleibt sehr offen, ein versöhnlich wirkender Moment der Akzeptanz des scheinbaren " Anders"bleibt aus.

So bleibt das Buch bei aller Intensität eine Geschichte, ohne eigene Gedanken zu entwickeln.- Schade-
Daher nur drei Punkte