Schmerzhafte Sehnsucht

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annnna97 Avatar

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Was für ein besonderer Roman! Wir begleiten ein Jahr lang unseren Protagonisten James, der als einziger geouteter schwuler Junge in einem kleinem, ländlichen Dorf in England lebt und sich sehr einsam und ausgeschlossen fühlt, bis er sich mit sechzehn das erste Mal verliebt - und zwar in seinen neuen besten Freund Luke, der aber hetero zu sein scheint.

James liebt mit einer Intensität und Dramatik, wie es nur ein Teenager kann. Seine Liebe und Sehnsucht zu Luke ist allumfassend und nimmt ihn komplett ein und bleibt doch schmerzhaft und unerwidert.
Die Art wie Seán Hewitt James Gedanken und Gefühle beschreibt ist sehr poetisch und mitfühlend, sodass man als Leser genau wie James gefangen ist in der Spannung zwischen Freundschaft, Liebe und Begehren sowie in einer Sehnsucht, die so stark ist, dass sie schmerzt. Man fühlt sich beim Lesen in diese Zeit des Erwachsenwerdens und der ersten Gefühle zurückversetzt.
Die Sprache liest sich sehr schön und atmosphärisch und viele Passagen sind sehr lyrisch, aber trotzdem angenehm zu lesen. An der Stelle muss man auch den Übersetzer loben. Das Ende lässt Fragen offen ist aber trotzdem in sich schlüssig.

Mir hat der Roman sehr gefallen und ich würde ihn allen empfehlen, die Lust haben auf einen emotionalen Roman über das Erwachsenwerden, über Freundschaft, die erste Liebe, Begehren und Sehnsucht - und alles beschrieben in wunderschöner, lyrischen Sprache.