Nicht weniger als ein Meisterwerk

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Der Junge James vereinsamt, fühlt sich allein in der gleichförmigen, ländlichen Umgebung seines Heimatdorfes. Zu seinen Eltern empfindet er schmerzvolle Distanz, seit er sich geoutet hat. "Ich hatte ihr Leben auf den Kopf gestellt, und dann hatte ich mich abgeschottet, hatte sie ausgesperrt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich es zu meinem eigenen oder zu ihrem Schutz tat".
In der Schule steht er am Rand, doch die Jungen sieht er mit Begierde. Eine große Sehnsucht nach Berührung treibt ihn um. Und dann: Luke taucht in der Nachbarschaft auf, ein fremder Junge, geheimnisvoll und mutig. James verliebt sich.
"Das Feuer des Erwachsenseins fraß sich in jenem Jahr durch mich hindurch - es machte mich zum wilden Tier, es gab Tage, an denen ich mich wie in einem Käfig fühlte. Luke war ein langer, kontinuierlicher Traum in meinen Gedanken... er schien meinem Leben neue Möglichkeiten gestiftet zu haben."

Wir begleiten James durch ein Jahr der größten Sehnsucht und Verliebtheit, und die Schilderung dessen ist meisterhaft. Hier lesen wir vom INNEN in einer Ausführlichkeit und einem Instinkt, der mich an Knausgard erinnert, jedoch mit einer Poesie, die dieser nicht hat. Dieser Roman könnte ein Klassiker werden.
Enttäuscht werden diejenigen sein, die eine (weitere) boy-love-story erwarten.