Sprachlich wunderschön, Inhalt leider etwas enttäuschend

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Ich machs kurz und schmerzlos — dieser Roman was not it (für mich). Ich wollte ein Buch, das für richtig Herzschmerz sorgt und ich war wirklich bereit, Tränen zu vergießen, aber leider war mein dominierendes Gefühl (vor allem gegen Ende hin) leider eher Wut und Unverständnis gegenüber dem Protagonisten.

In »Öffnet sich der Himmel« begleiten wir James, einen Jugendlichen aus dem kleinen Örtchen Thornmere in England, der sich in Luke verliebt. Er verliebt sich unsterblich und auf den ersten Blick. Und obwohl ich verstehen kann, dass Crushes im Teenageralter manchmal so funktionieren, sie nicht zwingend Sinn machen müssen und auch nicht unbedingt etwas deeperes dahinter sein muss, war das Ausmaß in diesem Fall für mich einfach nicht nachvollziehbar. Die beiden freunden sich zwar an, für Luke war die Beziehung aber rein platonisch und nach ungefähr einem Jahr war der Kontakt auch schon wieder vorbei. Dass James also selbst nach 20 Jahren und einer (wegen seiner Gefühle zu Luke gescheiterten) Ehe nicht über diesen Crush hinweg ist, war für mich als Leserin einfach unverständlich. Ich konnte bis zum Ende nicht greifen, worauf diese „Liebe“ gründet.

Was man dem Roman zugutehalten muss, ist, dass der Autor es schafft, James‘ Sehnsucht und Verlangen nach Luke in jeder Zeile zu transportieren. (Wie gesagt, verstanden, woher das kam hab ich zwar nicht, aber well.) Sprachlich ist der Roman wirklich wunderschön und ich bin etwas traurig, dass der Inhalt da so gar nicht mithalten konnte.