Deprimierende Grundstimmung

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elchi130 Avatar

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Louay ist erfolgreicher Schriftsteller. Dass seine Bücher nur unter einem Pseudonym veröffentlicht werden, nagt jedoch mehr und mehr an ihm. Denn er würde gerne zu seinem Erfolg stehen. Als ihm in London alles über den Kopf wächst, reist er kurzerhand auf die Färöer-Inseln. Dort trifft er auf Lina, die nach dem Tod ihrer Mutter ein kleines B & B betreibt, um sich und ihren Vater über Wasser zu halten. Dabei würde sie nichts lieber tun, als die Inseln zu verlassen und in London studieren.

Unter dem Buch „Of Thunder & Rain“ von Emmy Buckley habe ich mir eine harmonische Liebesgeschichte vorgestellt. Doch von Anfang an hat mich die Stimmung des Buches eher abgeschreckt, denn von Harmonie war keine Spur zu finden. Aufgrund der verfahrenen Situationen, in denen Louay und Lina stecken, herrschte eine deprimierende, erdrückende und triste Grundstimmung. Diese zog sich leider fast durch das gesamte Buch. Die beiden Personen tragen die Unzufriedenheit mit ihrem Leben und die Machtlosigkeit gegenüber ihren Situationen wie einen dicken Panzer mit sich herum. Das hat mir die Lesefreude an der Geschichte genommen.

In Nebensätzen wird immer mal wieder erwähnt, dass die beiden sich attraktiv finden. Nur dauert es sehr lange, bis sie ihren Gedanken auch Taten folgen lassen. Die Kommunikation zwischen Lina und Louay ist eher spärlich, da sie beide keine guten Erfahrungen in der Liebe gemacht haben und Angst vor Ablehnung haben. Das hat mich schnell ermüdet, denn zwischen ihnen kam keine Spannung auf. Dazu kam, dass Louay lediglich für drei Wochen auf den Färöer-Inseln ist, die beiden gefühlt mehr Zeit damit verbringen, sich aus dem Weg zu gehen oder böse auf den anderen zu sein, als sich kennenzulernen.

Die beiden Protagonisten sind mir bis zum Ende des Buches fremd geblieben. Ich habe weder zu Louay, den ich wenigstens noch sympathisch fand, noch zu Lina, mit der ich gar nichts anfangen konnte, einen Zugang bekommen.

Insgesamt war „Of Thunder and Rain“ für mich eine nichtssagende Geschichte mit blassen Figuren auf einer Insel, auf der es ständig regnete, der Wind blies und es kalt war.