Eine schöne Geschichte, bei der es mir trotzdem an etwas gefehlt hat

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spannungsjaegerin Avatar

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Ein tolles Cover trifft auf eine schöne Geschichte in einer tollen Landschaft und zwei liebevollen Figuren. Mir hat der Einstieg sehr gefallen, weil die Autorin einen ruhigen Start bietet, aber Louay und Lina für mich direkt greifbar waren. Es hat nicht lange gedauert, bis deutlich wurde mit welchen Gedanken und Gefühlen die beiden auftreten. Es ist nicht schwer zu den beiden eine gewisse Nähe aufzubauen und der einladende Schreibstil trägt auch seinen Teil dazu bei.

Mir haben die Schwerpunkte der beiden sehr gefallen. Auf der einen Seite findet sich Lina, deren Leben an Saksun gefesselt ist und auf der anderen Seite ist Louay, der als Schriftsteller vor einer Hürde steht. Gerade Louay und sein Schriftstellerleben hat mir sehr gut gefallen, den es gibt wichtige Einblicke, die auf eine gelungene Weise umgesetzt wurden. Allgemein bekommen die Gedanken der beiden sehr viel Raum in der Geschichte, Man kann eine sehr schöne Nähe aufbauen, wobei ich manchmal auch etwas meine Schwierigkeiten hatte, die Gedanken gerade von Lina richtig zu greifen. Sicher macht das auch einen Teil aus, aber dadurch das der Verlauf recht gradlinig ist, hat mir manchmal ein wenig etwas fesselndes gefehlt. Obwohl die Geschichte nicht sehr umfangreich ist, kommen die beiden zunächst nicht so ganz von der Stelle und zum Schluss ging es mir dann vergleichsmäßig zu schnell. Louay bringt ein sehr wichtiges Thema mit, bei dem ich mir mehr Einblicke gewünscht hätte. Gerade zu Anfang ist mir auch aufgefallen, dass die beiden sehr umeinander herum tänzeln und trauen sich nicht so ganz das Wort zu ergreifen, nur um am Ende das Gegenüber nicht zu drängen, aber auch selbst bloß keine Gedanken zu verraten. Durch die Szenen selber, aber auch die Gestaltung fand ich es trotzdem nicht ganz störend.

Ich habe die Geschichte durchweg sehr gerne gelesen. Der Schreibstil ist sehr schön und bringt an den richtigen Stellen eine tolle Tiefe. Die Figuren sind sehr liebenswert und ich habe mit den beiden schnell mitgefiebert. Eine schöne Geschichte, die ich sehr empfehlen kann, auch wenn für mich am Ende der Funken gefehlt hat.