Eine schwierige Protagonistin, aber dafür ein unglaublich malerisches Setting

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xlisax1409 Avatar

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Louay schreibt unter einem Pseudonym unglaublich erfolgreiche Liebesromane und eigentlich hat er alles was er sich wünschen kann. Jedoch macht er nach einem heftigen Streit mit seinen Eltern eine spontane Reise auf die Färöer Inseln um sich selbst klar zu werden, was er eigentlich möchte.
Lina hat ihr ganzes Leben lang die Färöer Inseln noch nie verlassen. Sie lebt mit ihrem Vater zusammen und betreibt ein kleines B&B. Sie fühlt sich an die Inseln gebunden, da sie ihren Vater nicht alleine lassen möchte.
Als Louay dann das B&B mietet verändert sich vieles für die beiden …

Die Protagonisten:

Anfangs fand ich Lina super, sie gab sich als junge und unabhängige Frau, die ihr Leben im Griff hat. Jedoch änderte sich mein Bild von ihr nach einer Weile. Sie wirkt oft sehr uneinsichtig und fühlt sich sehr schnell angegriffen, auch wenn niemand ihr etwas Böses wollte. Wenn sie ihre Sicherheitsmauern um sich herum errichtet hat, kann man kaum mehr mit ihr reden. Linas Sturheit fand ich oftmals sehr schade.
Louay ist sehr unsicher, zumindest was seine Arbeit angeht. Er möchte bekannter Autor sein, möchte sich aber auch nicht wirklich zu seinen Liebesromanen bekennen, da sich diese sonst wahrscheinlich nicht so gut verkaufen würden. Er macht im Laufe des Buches eine tolle Charakterentwicklung durch und lernt für sich einzustehen. Ich mochte ihn sehr.

Die Umsetzung:

Ich liebe das Cover des Buches und den Klappentext. Das Buch versprach schon vom Äußeren eine sehr schöne Geschichte und ich wurde größtenteils nicht enttäuscht. Ich liebe das Setting und die regnerische Stimmung, die generell auf der Insel herrscht. Linas Heimat wird einfach wunderschön beschrieben. Auch wenn das Wetter in meinem Kopf eher ein etwas düsteres Bild von der Geschichte zeichnet, ist diese trotzdem sehr schön.
An sich kann ich kaum etwas gegen das Buch sagen, da das Setting fabelhaft ist, ich den Schreibstil sehr mochte, wozu auch gehört, dass die Geschichte aus der Sicht von Louay und Lina erzählt wird und die Geschichte an sich auch toll war. An dem Buch stört mich, dass Lina oft sehr anstrengend ist und es keinen richtigen Plot gibt, weil kaum Spannung aufkam und schnell klar wird, wie das „Problem“ zu lösen ist. Dieses Problem war gefühlt in einem Kapitel plötzlich da und ein Kapitel später war wieder alles gut.
Das waren tatsächlich alle meine Kritikpunkte, jedoch haben diese die Handlung schon ziemlich beeinflusst, was sehr schade war.

Mein Fazit:

An sich ein gutes Buch mit malerischem Setting. Wer jedoch etwas gegen sture Charaktere hat, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Für das tolle Setting und den männlichen Protagonisten gibt es von mir dennoch 3,5 Sterne.