Sehr berührend mit etwas apruptem Ende

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Die Geschichte einer jungen Frau, die auf einer Insel durch ihren Vater gefangen zu sein scheint oder sich zumindest selbst jede Chance auf ein Wegkommen nimmt trifft auf die einer erfolgreichen dänischen Autors mit libanesischen Wurzeln, der sich hinter einem Pseudonym versteckt und nun Inspiration für einen völlig anderen Roman sucht, mit dem er sich nicht mehr hinter dem Pseudonym verstecken möchte, treffen hier aufeinander.
Der junge Autor aus Kopenhagen will eine Auszeit und strandet im B&B einer jungen Frau. Zwischen beiden knistert es von Anfang an, dennoch entwickelt sich die Liebesgeschichte sehr langsam. Zu vieles steht im Weg: das Pseudonym, ein depressiver Vater, Verletzungen aus früheren Beziehungen, Schüchternheit, fehlende Zukunftsperspektiven würde ich mal so diagnostizieren. Dennoch lässt sich die Anziehung nicht abstreiten...

Ich mochte die Geschichte sehr. Viele Momente haben mich sehr gefangen genommen. Nicht nur die beiden sehr sensibel wirkenden und eher introvertierten Charaktere, auch die Landschaft und die vielen Momente in der Natur fand ich sehr mitreißend auf eine sanfte, stille Art. Die Geschichte der beiden hat mich berührt und aufgewühlt. Was genau Schützen Pseudonyme eigentlich? Sind sie auch dafür da, unsere Erwartungen an Autor:innen besser zu erfüllen, um Schubladen zu bedienen? Ich fürchte, da steckt auch viel Wahrheit in dem Roman. Mir gefiel die Handlung sehr gut, einzig war mir das Ende dann etwas aprupt und ich hätte mir auch die eine andere Szene noch gewünscht, etwa wie auf die Ereignisse der vorletzten und letzten Tage reagiert wurde. Hier hätte man dem Buch noch ordentlich Tiefe geben können. So bleibt es eine wunderschön geschriebene Liebesgeschichte, die leise daherkommt und von der wunderschönen Natur lebt.