Amerikanischer Krimi

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mrs-lucky Avatar

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 Der Roman "Ohne jede Spur" von Lisa Gardner beginnt mit einem vielversprechenden Prolog. Eine Mutter ist mit ihrer Tochter abends allein zu Haus und beschreibt ihre allabendlichen Rituale. Die Szene könnte etwas anheimelndes besitzen, wäre nicht von vorn herein klar, dass ein Verbrechen bevor steht. Denn die Erzählerin berichtet aus den letzten 6 Stunden ihres Lebens, und wird am Ende des Kapitels von einem ihr offenbar bekannten Täter angeriffen.

Dieser Prolog ist sehr stimmungsvoll, man fühlt sich als Leser der Erzählerin gleich sehr verbunden, gleichzeitig wird ein stetiger Spannungsbogen aufgebaut, der mit Ende des Prologs seinen Höhepunkt erreicht.

Mit dem 2. Kapitel  ändern sich die Schriftart und der Schauplatz der Geschichte, die Ermittlerin D.D. Warren wird vorgestellt. Im Verlauf des Kapitels wird sie von einem Kollegen über das Verschwinden einer jungen Mutter unterrichtet, offenbar der Frau aus dem 1.Kapitel.

Hier wechselt auch der Ton der Geschichte. Die Sprache ist mir gleich als typisch für einen amerikanischen Krimi aufgefallen. Die Cops geben sich cool, hart und unnahbar, es entsteht eine ganz andere Stimmung als beispielsweise in skandinavischen Krimis. Erstaunlich fand ich, dass die verschwundene Frau erst 23 Jahre alt sein soll, im Prolog wirkte sie älter und erfahrerner. Mit 23 Jahren Mutter, Lehrerin und eine mysteriöse Vorgeschichte? 

Insgesamt wirkt der Roman aber spannend genug für unterhaltsame Lesestunden. Einen Kauf wäre er mir nicht Wert, aber als Buch zum Ausleihen kommt er auf meine Merkliste