die zweite Seite von Sandras perfektem Leben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
coffee2go Avatar

Von

Die Leseprobe zu "Ohne jede Spur" von Lisa Gardner lässt sich sehr zügig lesen, da der Schreibstil der Autorin sehr einfach gehalten ist und auch inhaltlich kaum Handlungssprünge vorkommen. Etwas störend fand ich, dass sehr viele üblichen Klischees bedient werden, wie zB die erfolgreiche Ermittlerin, die keine Zeit für ein Privatleben hat und daher natürlich alleinstehend ist, obwohl sie sehr gutaussehend ist, natürlich hat sie auch außer einer Packung Mehl keine Lebensmittel in ihrer Wohnung und ihr Kühlschrank ist leer und der Wäscheberg türmt sich. Die verschwundene junge Frau lebt in einer guten Wohngegend, ist anscheinend glücklich verheiratet und Mutter einer vierjährigen Tochter, auffallend hübsch, von allen beliebte Lehrerin, auch der Ehemann ist gebieldet und äußerst attraktiv. Die junge Mutter verschwindet in der Nacht spurlos, ohne Zeichen von Eindringen in das Haus, während ihre Tochter schläft und der Mann bei der Arbeit ist.

... Soweit bietet das Buch noch nichts Neues. Gut gefallen hat mir allerdings das erste Kapitel, in dem Sandra die letzten Stunden vor ihrem Verschwinden beschreibt. Hier spiegeln sich ihre Gedanken, die ihr durch den Kopf gegangen sind, gleichzeitig erhalten wir einen etwas anderen Einblick in ihr Leben, nicht nur die "schöne Fassade", die von den anderen gesehen wird. Anscheinend trägt Sandra ein großes Geheimnis mit sich, das sie sehr quält und in irgendeiner Weise auch mit ihrer Tochter in Zusammenhang stehen könnte. Auch die Beziehung zu ihrem Vater scheint sehr spannungsgeladen zu sein und der Ehemann dürfte auch noch für ein paar Überraschungen sorgen.

Die Aussicht darauf, dass in dem Buch auch noch diese zweite, geheimnisvolle Seite von Sandra auftauchen wird, hat mein Interesse auf das Buch sehr gesteigert. Ich würde gerne das gesamte Buch lesen, um mir ein umfangreiches Urteil bilden zu können.