Lisa Gardner: Ohne jede Spur

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hmich Avatar

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Ein kleinstädtisches Familienidyll, doch eines Abends kommt der Vater wie üblich spät von der Arbeit nach Hause und von seiner Frau keine Spur, nur seine kleine Tochter liegt friedlich schlafend in ihrem Bett. Die Polizei, die er vom Verschwinden seiner Frau in Kenntnis setzt, hat sehr bald ihn auf der Liste der Verdächtigen, da er sich seltsam unkooperativ bei den Ermittlungen zeigt. Allein seiner Tochter gegenüber ist er zugänglich und kümmerte sich sehr gut um sie.

Nachdem schon ungewöhnlichen Anfang, der - entgegen inzwischen wohl schon liebgewordener Gewohnheit - nicht etwa ein grausiges Verbrechen, sondern die Zeit vor dem Ereignis, das alles ändert, beschreibt, bleibt auch der Rest des Romans erfreulich unblutig, obwohl die Thematik sicherlich zu elegischen Schilderungen von Grausamkeiten eingeladen hätte. Dennoch bleibt die Spannung, nicht zuletzt auch wegen der unspektakulären Sprache, von Anfang bis Ende bestehen. Der Schluß war dann völlig überraschend, wenn auch einzelne Aspekte sich angedeutet hatten.

Trotz der vielleicht etwas konstruierten Geschichte und der Charaktere, die durch den stetigen Perspektivenwechsel Kontur und eine gewisse Tiefe bekamen, war das Buch so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte!

Ein gelungener Krimi, der beweist, dass für erstklassige Spannung nicht unbedingt viel Blut fliessen muss!