ohne jede Spur

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elohym78 Avatar

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Als Jason Jones nachts von der Arbeit heim kommt muss er feststellen, dass seine Frau Sandra spurlos verschwunden ist. Er benachrichtigt die Polizei und gerät bald schon selber in den Fokus der Ermittlungen. Seine vierjährige Tochter Ree ist die einzige Zeugin, aber ihre Aussage hilft Jason nicht weiter. Die hartnäckige Ermittlerin D.D. Warren sucht nach jeder noch so kleinen Spur und verliert sich bald in einem Netz aus Lügen, Halbwahrheiten und einer Wand aus Schweigen.

Das Cover zeigt ein Frauengesicht, welches den Leser frontal anguckt, trotzdem aber leicht im Schatten gehalten ist. Die durchdringenden Augen sprechen von Wut, Verzweiflung, Angst, aber auch von starkem Willen. Ich finde es nicht unbedingt schlecht gewählt, aber zu dem Titel und dem Inhalt des Buches hätte ich mir ein anderes Bild gewünscht. Dieses passt eher zu einer Einzelkämpferin.

Lisa Gardner hat einen durchaus guten Thriller geschrieben. Sie baut Spannung auf und lässt die Ermittlungen in unterschiedliche Richtungen laufen, die den Leser in Atem halten  und mit raten lassen. Ihre Protagonisten schildert sie geheimnisvoll, was mir durchaus gefällt, aber da jeder eines mit sich herumträgt, wirkt es leider unglaubwürdig und überzogen. Zudem strotzt das Buch vor merkwürdigen Zufällen, die der Handlung zusätzlich die Glaubwürdigkeit entziehen. Lisa Gardner erklärt viele Hintergründe und verliert sich oft in diesen Erklärungen. An vielen Stellen wirkt ihr Buch langatmig und deshalb auch langweilig.

Mein Fazit: Spannend, aber keine Meisterleistung.