Verwirrung

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bücherschlinger Avatar

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**Inhalt:**

Sandra Jones, junge und attraktive Lehrerin und Mutter, ist plötzlich spurlos verschwunden. Ihr Mann wird verdächtigt, sie umgebracht zu haben. Aber er ist nicht der einzige Täter, der in Frage kommen könnte. Die Polizei tappt ziemlich im Dunkeln und ist wie der gleichnamige Titel ohne jede Spur auf der Suche nach der Wahrheit.

Gardner behandelt hier unter anderem die Themen Wahrheit und Lüge, Missbrauch (Opfer und Täter), die Macht der Technik und Liebe und Hass.

**Charakteristika und Besonderheiten:**

Die 541 Seiten sind in 37 Kapitel unterteilt. Der Roman folgt keiner chronologischen Reihenfolge, da bspw. Passagen von Sandra, die Vergangenes schildern, eingeschoben werden.

Der Thriller ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, die sich in einem ständigen Wechsel befinden. Die kursiven Abschnitte berichten aus der Sicht Sandras. Die Geschichte beginnt sehr spannend mit ihrer dramatischen Schilderung des Mannes, der eines nachts bei ihr auftaucht. Der Einblick in die unterschiedlichen Ansichten der Personen und ihre Gedankenwelt aufgrund der Ich-Perspektive, lässt den Rezipienten in den vorteilhaften Genuss kommen, mehr zu wissen, als die Detektive. Allerdings bringt einen das nicht sonderlich weiter. Man kann allerdings mehr Vermutungen aufstellen und gewisse Motive und Personen ausschließen. Immer wieder tauchen Berichte aus Sandras Vergangenheit auf, die deutlich machen, warum die Personen so ein Leben führen und warum sie sich entsprechend verhalten. Das macht die Geschichte wesentlich interessanter. Der Schreibstil gibt nicht klar zu erkennen, dass hier ein Perspektivenwechsel stattgefunden hat. 

Die Abgrenzung zwischen Thriller und Krimi ist eine Gradwanderung, aber für mich macht ein Thriller vor allem aus, dass es sehr spannende Stellen gibt, an denen mein Puls schneller geht. Das hab ich in diesem Buch leider meist vermisst. Der Anfang und vor allem auch das Ende spiegeln die Merkmale eines Thrillers sehr gut wieder, aber die ganzen Ermittlungen, die sich auf wenige Tage reduzieren und somit eine Zeitraffung der Erzählzeit sind, wirkten auf mich wie ein Krimi.

Der Roman enthält viele Dialoge, die im Sprachstil je nach der Person unterschiedlich sind. Sie spiegeln die Komplexität der verschiedenen Persönlichkeiten wieder.

**Empfehlung:**

Ich kann den Thriller denjenigen empfehlen, die gerne spannende, aber keine blutrünsitgen Krimis mögen. Der Roman ist spannend bis zur letzten Seite. Wer gern Ermittlungen verfolgt, ist bei dem Buch genau richtig, denn dann macht es nichts aus, dass das Ergebnis lange auf sich warten lässt.