Auch ohne mich

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buchlieberin Avatar

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Die Ich-Erzählerin ist Mitte zwanzig, attraktiv, schlau, studiert Jura und lebt gerade getrennt von ihrem Mann. Die junge Frau ist sehr gut darin, sich selbst zu täuschen, in großen, wie auch in kleinen Dingen. Die Gründe für die rasche Hochzeit und die schnelle Trennung bleiben lange im Dunkeln. Die Frau beschäftigt sich vor allem mit sich selbst. Sie trinkt viel, macht sich nichts aus Drogen, nimmt trotzdem manchmal welche. Sie raucht wie ein Schlot und hat einfach noch nicht zu sich selbst gefunden. Aber das ist mit 25 wohl auch noch keine Seltenheit.
Der Schauplatz ist Münster, dort wird studiert, gefeiert, gekutscht du viel geheult. Diese Frau ist mir ehrlichgesagt nicht sonderlich sympathisch. Sie hat meiner Ansicht nach eine Depression und müsste sich eigentlich professionelle Hilfe suchen. Doch das passiert nicht, auch rät ihr niemand dazu. Der Ex ist immer präsent, in jedem Absatz wird der Ehemann erwähnt. Sie schafft es nicht ihn loszulassen, was auch eine neue Beziehung nicht ändert.
Nur einmal kommt sie etwas zur Ruhe: in einem Yoga-Retreat (das würde ich auch gerne mal machen).
Sie weiß nicht was sie will. Nicht welchen Mann sie möchte, welchen Job sie mal ausüben möchte. Sie scheut sich vor Verantwortung und lebt gerne in den Tag hinein.
Amüsant liest sich das Buch trotz der Probleme, die sie hat schon. Alles sehr lässig. Kleidung spielt eine große Rolle. Jedes Outfit wird beschrieben. Aber warum ist es so wichtig, was sie anzieht? Was will mir die Autorin damit sagen? Soll ich hier nach Metaphern suchen?
Vielleicht bin ich zu alt für das Buch. Obwohl ich sonst gerne Geschichten lese, in denen die Protagonisten das Alter meiner Töchter haben.
Schüttpelz konnte mich weder mit dem Inhalt noch dem Stil packen.