authentisch

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Rezension zu „Ohne mich“ von Esther Schüttelpelz
Esther Schüttelpelz hat mit „Ohne mich“ einen guten Debütroman geschaffen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin. Das macht den Roman spannend zu lesen, da Ich-Erzähler ja doch etwas seltener sind. Wir verfolgen also die Protagonistin, die namenlos bleibt, in einem Jahr voller Höhen und Tiefen. Nach der Trennung von ihrem Mann fragt sie sich, warum sie so jung geheiratet hat. Sie weiß nicht was sie alleine anfangen soll und beruflich ist sie zwar ausgelastet, aber alle Stationen in ihrem Referendariat sind dann auch nicht so ihr Ding.
Geschickt lässt und Esther Schüttelpelz durch die Erzählweise am Leben der Protagonistin teilhaben, als wären wir selbst dabei. Eine Distanz bleibt, was aber stilistisch Sinn ergibt, ist die Protagonistin doch selbst verloren in ihrer Welt und damit in Distanz zu anderen.
Am Ende bleibt der Eindruck einer typischen Mit-Zwanzigjährigen, die eigentlich ihren Weg vor Augen hat, hier und da verloren geht, aber ihr Leben lebt. Ein angenehmer Roman über eine junge Frau, die jeder von uns sein könnte, authentisch und klug erzählt. Gerne mehr davon.