Ein Erfahrungsbericht

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bookworld91 Avatar

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Wie ist es, von einen Tag auf den anderen vom Ehemann verlassen zu werden und die Freunde in alle Himmelsrichtungen zu verlieren? Darum geht es in „Ohne mich“ von Esther Schüttelpelz.
Die Protagonistin steht vor ihrem Referendariat in Rechtswissenschaften, als ihr Ehemann sie verlässt. Nun hangelt sie sich mit Alkohol, Freunden und Partys von Tag zu Tag. Dann brechen die Freunde in alle Himmelsrichtungen auf, um die Karriere voranzubringen, während sie in Münster bleibt und sich gehen lässt. Dabei erfahre ich als Leserin mehr über die Gefühle der Einsamkeit und Verzweiflung, aber auch des inneren Konflikts.
Ich finde den Roman sehr intensiv geschrieben. In allen Farben kann ich verfolgen, wie die Protagonistin mit Trennung und Verlusten umgeht. Wie ihre Einsamkeit sie fertig macht. Da die Sprache sehr einfühlsam und passend gewählt ist, habe ich kein Problem damit, mich den Roman hinzugeben und direkt in die Gefühlswelt einzutauchen. Jedoch ist die Geschichte nicht besonders komplex und zeigt kaum Lösungen sondern vielmehr, wie die Protagonistin von Tag zu Tag damit umgeht, ohne es komplett zu lösen. Daher sortiere ich diesen in die Kategorie „Erfahrungsbericht“ ein, den ich jeden empfehlen kann, der sich in einer ähnlichen Umbruchsituation wie die Protagonistin befindet oder einfach ein Buch für zwischendurch sucht. Der Roman erhält vier Sterne.