Ein tolles Debüt!

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worte.wald Avatar

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"Was bin ich für euch, frage ich mich, kennt ihr mich überhaupt? Wollt ihr mich überhaupt kennen? Und will ich euch überhaupt kennen?" (Seite 45)

Ohne Mich von Esther Schüttpelz ist ein eindrucksvoller Debütroman, der sich mit den Themen Selbstfindung und Distanz beschäftigt. Die junge Ehe der namenlose Protagonistin "scheitert". Sie und ihr Ehemann trennen sich, und damit gehen viele Veränderungen einher.

Das Buch ließt sich ein bisschen wie eine Art Gedankenstrom/Monolog und man begleitet die Protagonistin in dieser schwierigen Phase. Sie versucht auf unterschiedliche Art und Weise, mit ihrem Trennungsschmerz umzugehen und fällt immer wieder in bekannte Verhaltensmuster.

Ich mochte es ganz gerne! Besonders interessant fand ich, dass das Buch im Kreis Münster spielt (was nicht allzu weit weg ist) und das Jurastudium der Protagonistin. Ich fand es sehr authentisch und konnte viele innere Fragestellungen gut nachvollziehen.

Viele Dinge werden nicht direkt angesprochen, eigentlich bleibt die Protagonistin eher distanziert gegenüber dem/der Leser*in. Fand ich aber gut gemacht, weil sie sich erst im Laufe der Geschichte wieder näher kommt und sich vor ihren eigenen Gefühlen versteckt.

Daumen hoch auch für das Interview, das fand ich sehr spannend und aufschlussreich.