Monologartige Einblicke in ein Trennungsjahr

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frau_ke Avatar

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In Ich-Perspektive berichtet die Erzählerin von ihrem Trennungsjahr und der Suche nach einem Plan für die Zukunft. Sie versucht, sich weiter zu entwickeln und weiterzukommen, und bleibt doch irgendwie stehen.

Und genau das ist der Grund, warum man bei dem Buch hängen bleibt. Man will wissen, ob sie die Trennung überwinden und einen neuen Lebensabschnitt beginnen kann. Man fiebert mit - obwohl mir persönlich die Protagonistin zwischenzeitlich auch auf den Geist geht, angesichts ihres sprunghaften (zurück zum Ex?), naiven und unreflektierten Verhaltens. Aber: Eine Mittzwanzigern sieht die Welt nun mal mit anderen Augen...

Ein großer Pluspunkt ist der Schreibstil. Die monologartige Form, die teils sehr distanzierte Sprache (z.B. "der Ehemann") und das "Fehlen" direkter Rede mögen am Anfang etwas befremdlich sein, passen aber letztlich perfekt zum Gesamtbild - und zum ewigen Schwanken der Protagonistin zwischen (zu viel) Nähe und (zu viel) Distanz.

Fazit: Das Cover allein, hätte mich sicher nicht zu dem Buch greifen lassen. Doch die sprachliche Raffinesse (von heiter bis bissig), hilft über die (wenigen) seichten Stellen hinweg. Daher 3,5 von 5 Sterne.