Tolles Debüt voller Humor und Tiefgang

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alina_liest07 Avatar

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Esther Schüttpelz nimmt uns in ihrem humorvollen und berührenden Debütroman „Ohne mich“ mit durch das chaotische Trennungsjahr der namenlosen Protagonistin. Noch mitten im Referendariat und Studium haben sie und ihr Ehemann sich nach nur kurzer Ehe und Beziehung getrennt.
Während ihre Freunde Auslandsaufenthalte absolvieren oder nach Berlin ziehen, versucht sie in Münster, nun alleine, in der ehemaligen Ehe-Wohnung wieder in die Spur zu kommen und ihre Examen zu beenden.

Esther Schüttpelz hat einen wirklich tollen, flotten und dichten Schreibstil, voller Humor und Ironie, der ganz viel Spaß macht und mich durch den recht schmalen Roman regelrecht hat fliegen lassen.
Aus der Ich-Sicht erzählt, sind die Gedankengänge der Hauptfigur sowohl herrlich komisch, als auch authentisch und berührend. Und obwohl die Protagonistin eine gewisse Distanz wahrt, so erfahren wir beispielsweise nie ihren Namen, so ist es eine sehr sympathischen Hauptfigur, der ich wahnsinnig gerne durch ihr Jahr zwischen Trennung, Referendariat, Examen, Musik und Partyexzessen gefolgt bin.

Die Autorin hat es für mich in "Ohne mich“ geschafft ein ganz bestimmtes Gefühl einzufangen: Irgendwas und irgendwo zwischen Verloren sein, Selbstfindung und Weitermachen. Dieses Gefühl ist gewiss nicht auf die Mitt-Zwanziger beschränkt, wird hier aber durch das Ende des Studiums, die Trennung und sich in die Welt verteilende Freundeskreise sehr schön eingefangen.

Mich hat Esther Schüttpelz mit ihrem schmalen, aber humor- und gefühlvollen Debüt voll überzeugt und ich bin jetzt schon neugierig auf ihre weiteren Werke. Klare Leseempfehlung!