Krimi, Humor und Liebesgeschichte in einem

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_sophie Avatar

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Krimis sind normalerweise gar nicht mein Genre, doch in Kombination mit einer Liebesgeschichte und einer ordentlichen Portion Humor hat mich das Buch dann doch angesprochen. Auch der erfrischende Schreibstil der Autorin hat mir bei der Leseprobe direkt zugesagt. Negativ anzumerken ist an dieser Stelle aber in jedem Fall, dass das Buch einige Rechtschreibfehler aufweist, was meiner Meinung nach ein absolutes No-Go ist, denn an solchen Stellen ist für mich der Lesefluss dann immer gestört. Ansonsten lässt sich das Buch aber wunderbar lesen und es kommt an keiner Stelle zu langatmigen Passagen.

Die Protagnostin Lenja wächst einem​ von Beginn an ans Herz, denn ihre quirlige und verrückte Art macht sie sehr sympathisch. Ihre Liebe zu Ben, für den sie wie ihr der Beschreibung entnehmen könnt ja tatsächlich allerlei Dinge tut, ist leider nicht so nachvollziehbar dargestellt, denn Ben selbst wird dem Leser gar nicht als so wundervoller Mann vermittelt. Er ist zwar sehr zuvorkommend, höflich und handelt immer korrekt, aber ihm fehlen ein paar Ecken und Kanten für das gewisse Etwas. Viel sympathischer ist da Lenjas bester Freund Tim, den man sich zu Beginn des Buches viel besser mit Lenja vorstellen kann. Zu vielen lustigen Szenen führen die Bewohner des Seniorenheims, besonders ab der Mitte des Buches wird ihnen eine zentralere Rolle zuteil und man lernt sie näher kennen.​

Schade ist wiederum, dass der Kriminalfall des Buches nicht wirklich packend ist. Zum Ende hin wird er auch etwas unspektakulär aufgelöst, ebenso wie die Liebesgeschichten, die ein zu schnelles, reibungsloses Ende finden. Alles läuft zu glatt, als ob die Autorin das Buch schnell zu einem Ende hätte bringen wollen. Hier hätte ich mir lieber noch einen letzten Spannungsbogen und ein paar Seiten mehr gewünscht.

Was das Buch ausmacht, ist also gleichzeitig auch das größte Manko daran: Es ist ein Mix aus verschiedenen Genres - ein bisschen Krimi, ein bisschen Humor und ein bisschen Liebesgeschichte. All das wird angepackt, aber nichts geht wirklich in die Tiefe. Somit ist "Ohne Ziel ist der Weg auch egal" eine wunderbare Sommerlektüre für den Strand, aber mehr auch nicht.​