Ohne Ziel ist der Weg auch egal

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sylviemarie Avatar

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Der Titel ist nicht ganz passend, den das erklärte Ziel von Lenja ist es ja, Ben zurückzuerobern - koste es was es wolle. Ben hat Lenja verlassen - und das kann diese nicht einfach so akzeptieren, den Lenja liebt Ben über alles. Sie muss einen guten Plan entwickeln, und der soll auch noch relativ schnell funktionieren, denn Ben hat vor, in Kürze für "Ärzte ohne Grenzen" zu arbeiten, das bedeutet, er wird das Land verlassen. Sie hat knapp drei Monate Zeit. Die verbringt Ben als Arzt in einer Seniorenresidenz, wo auch seine Großtante lebt. Lenjas genialer Plan sieht nun vor, sich selbst als Rentnerin dort einzuschleusen und auf diesem Wege Bens Herz zurückzugewinnen.
Sie wird unterstützt von ihrer Freundin Beate, die ihr mit Maske und Kostüm und auch mit sonstigem guten Rat zur Seite steht und von ihrem besten Freund Tim, der mit ihr gemeinsam eine Fernsehserie produziert und aus der Ferne auf sie aufpasst. Tim entdeckt nämlich zufällig, dass gerade in jenem Altersheim, in dem Lenja um die Liebe ihres Exfreundes kämpft, seltsame Überfälle auf junge Angestellte passiert sind und schlägt Alarm. Plötzlich ist jeder verdächtig – Pfleger, Insassen, sogar der liebe Ben ist nicht ganz frei von Verdacht…
Die Geschichte ist recht kurzweilig und flott geschrieben und wider erwarten wirklich unterhaltsam. Allerdings liegt das zum Großteil am wirklich frischen Schreibstil und dem Wechsel zwischen Ich-Erzählform von Lenja und dem restlichen Teil. Die Handlung selbst ist ein wenig haarsträubend und konstruiert, aber zumindest straff und hat keine unnötigen Längen, was das Ganze wieder ein wenig aufwertet. Im Großen und Ganzen war es aber sehr amüsant zu lesen. Das Cover widerum hat mir gar nicht gefallen, aber das nur am Rande.