Liebe ohne Leiden ?
Die in London lebende schwedische Autorin Jenny Mustard hat ihren Bekanntheitsgrad bisher überwiegend auf Social Media durch ihre YouTube-Videos erlangt.
Nun erscheint ihr erster Roman >>Okaye Tage<< bei Eichborn in der Übersetzung von Lisa Kögeböhn.
Die Sprache dieses Buches folgt der Leichtigkeit des Seins und lässt die Unbeschwertheit einer aufflammenden Beziehung vermuten. Und wie immer, wenn Menschen sich begegnen, haben diese auch ihre Vorgeschichte, ihre Eigenheiten und Befindlichkeiten, gespeist aus den jeweiligen Lebenserfahrungen und den Bindungen an die Eltern.
Gleichwohl versuchen Sam und Luc, beide noch keine 30 Jahre jung, sich dem Anderen gegenüber im bestmöglichen Licht darzustellen. Dies mag bei heissem Sex noch gut funktionieren, im Alltag hingegen werden die Unterschiede schon offensichtlicher, nicht nur an verkaterten Tagen.
In einer >>normalen Beziehung<< sollte es möglich sein, sich einander behutsamer kennen und lieben zu lernen, doch Sams Praktikum im flirrenden Londoner Sommer dauert lediglich drei Monate.
Zeit genug für ausgiebige Trinkgelage und einen superheissen Flirt, der unverbindlich bleiben könnte - oder brennt die Verbindung sich doch tiefer ein ?
Jenny Mustard ist intelligent genug, den Roman nicht auf die begrenzte Zeit des Sommers zu beschränken, allein dieses Zusammensein würde den Roman nicht tragen, obschon Klappen- und Umschlagtext dies suggerieren.
Die beiden Protagonisten beschliessen doch, in London zusammen zu ziehen, obschon Sam ihre schwedische Heimatstadt Stockholm vermisst und nur ihr Freund Luc einen festen Freundeskreis in London hat.
Im Verlaufe ihres abflauenden obsessiven Zusammenseins müssen die beiden schmerzhaft erkennen, dass ein gemeinsames Leben auf anderen Werten beruht, als dem Partner etwas beweisen zu wollen, wofür einem selbst die Substanz fehlt und dass Kompromisse zwingend erforderlich sind, um eine Existenz nicht nur auf Schulden aufzubauen.
Und sie müssen feststellen, dass eine mögliche gemeinsame Zukunft auch die Klarheit der eigenen Wünsche und Perspektiven umfasst und gegenüber dem Partner auch artikuliert werden müssen, Trennungen, Davonlaufen oder Versöhnungssex sind halt nur unzureichende Bewältigungsmechanismen.
Die Geschichte, abwechselnd aus der Perspektive von Sam und Luc erzählt, nimmt mit den zunehmenden Konflikten Fahrt auf und die anfänglich belanglos wirkenden Charaktere werden tiefgründiger und nachdenklicher in ihrer Erkenntnis, dass Drogen, Alkohol und Sex nur eine kurzfristige Befriedigung bieten können und der damit oftmals einhergehende Kontrollverlust jegliche Zukunftsvisionen im Wortsinne vernebelt.
Damit wird das Buch zu einem unterhaltsamen Roman, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Nun erscheint ihr erster Roman >>Okaye Tage<< bei Eichborn in der Übersetzung von Lisa Kögeböhn.
Die Sprache dieses Buches folgt der Leichtigkeit des Seins und lässt die Unbeschwertheit einer aufflammenden Beziehung vermuten. Und wie immer, wenn Menschen sich begegnen, haben diese auch ihre Vorgeschichte, ihre Eigenheiten und Befindlichkeiten, gespeist aus den jeweiligen Lebenserfahrungen und den Bindungen an die Eltern.
Gleichwohl versuchen Sam und Luc, beide noch keine 30 Jahre jung, sich dem Anderen gegenüber im bestmöglichen Licht darzustellen. Dies mag bei heissem Sex noch gut funktionieren, im Alltag hingegen werden die Unterschiede schon offensichtlicher, nicht nur an verkaterten Tagen.
In einer >>normalen Beziehung<< sollte es möglich sein, sich einander behutsamer kennen und lieben zu lernen, doch Sams Praktikum im flirrenden Londoner Sommer dauert lediglich drei Monate.
Zeit genug für ausgiebige Trinkgelage und einen superheissen Flirt, der unverbindlich bleiben könnte - oder brennt die Verbindung sich doch tiefer ein ?
Jenny Mustard ist intelligent genug, den Roman nicht auf die begrenzte Zeit des Sommers zu beschränken, allein dieses Zusammensein würde den Roman nicht tragen, obschon Klappen- und Umschlagtext dies suggerieren.
Die beiden Protagonisten beschliessen doch, in London zusammen zu ziehen, obschon Sam ihre schwedische Heimatstadt Stockholm vermisst und nur ihr Freund Luc einen festen Freundeskreis in London hat.
Im Verlaufe ihres abflauenden obsessiven Zusammenseins müssen die beiden schmerzhaft erkennen, dass ein gemeinsames Leben auf anderen Werten beruht, als dem Partner etwas beweisen zu wollen, wofür einem selbst die Substanz fehlt und dass Kompromisse zwingend erforderlich sind, um eine Existenz nicht nur auf Schulden aufzubauen.
Und sie müssen feststellen, dass eine mögliche gemeinsame Zukunft auch die Klarheit der eigenen Wünsche und Perspektiven umfasst und gegenüber dem Partner auch artikuliert werden müssen, Trennungen, Davonlaufen oder Versöhnungssex sind halt nur unzureichende Bewältigungsmechanismen.
Die Geschichte, abwechselnd aus der Perspektive von Sam und Luc erzählt, nimmt mit den zunehmenden Konflikten Fahrt auf und die anfänglich belanglos wirkenden Charaktere werden tiefgründiger und nachdenklicher in ihrer Erkenntnis, dass Drogen, Alkohol und Sex nur eine kurzfristige Befriedigung bieten können und der damit oftmals einhergehende Kontrollverlust jegliche Zukunftsvisionen im Wortsinne vernebelt.
Damit wird das Buch zu einem unterhaltsamen Roman, nicht mehr, aber auch nicht weniger.