Charakterstudie und Krimi in einem - beides mit guten Ideen, aber nicht ganz durchdacht

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tochteralice Avatar

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Rund einen Monat vor ihrer geplanten Hochzeit fährt Lexi mit fünf Freundinnen zu einem verlängerten Wochenende auf eine griechische Insel.

Dort zeigt sich schnell, dass Schulfreundin Bella, die sich der Braut mit der Organisation des Events quasi aufgedrängt hat, ihr einen Bärendienst erwiesen hat: sie betrinkt sich dauernd, pöbelt andere Gäste an und ist auch sonst keine besonders einfache Zeitgenossen. Was sogar ihrer mitgereisten Lebensgefährtin Fen immer weniger zusagt.

Rasch bilden sich unter den Frauen kleine Allianzen oder auch nur wiederkehrende Gesprächsrunden. Immer ausgenommen ist Bella, die etwas zu oft betont, dass sie Lexis beste Freundin ist und zudem auf der Durchführung ihre vorbereiteten Programmes besteht, das die anderen Frauen - auch Lexi - in vielen Fällen nicht goutieren.

Zudem bestehen Bande zwischen den Frauen, die sich erst allmählich offenbaren - auch andere sorgsam gehütete Geheimnisse kommen ans Tageslicht. Sind die Frauen in Gefahr - gibt es jemanden von außen oder sogar in ihrem eigenen Kreis, der sie bedroht?

Eine fesselnde Idee, wie ich finde, die aus meiner Sicht zwei größere Schwachstellen aufweist, von denen die eine möglicherweise nur in der deutschen Übersetzung vorkommt und nicht unbedingt der Übersetzerin anzulasten ist - sehr oft werden Namen oder auch Wörter verwechselt oder es fehlt etwas. Da könnte das Lektorat in großer Eile gewesen sein, da dies wirklich auffällig häufig vorkommt.

Der andere Schwachpunkt liegt im Inhaltlichen: hier ist aus meiner Sicht ein wichtiger Teil des Schlusses schon sehr früh vorauszusehen - nicht gerade im Detail, aber doch so, dass es mir einiges von der davor noch schwelenden Spannung geraubt hat, was ich ein bisschen schade fand.