Erwartungen leider nicht erfüllt

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plansbymrsgue Avatar

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Lucy Clarke erzählt in “One of the Girls” die Geschichte von Lexi und ihren Freundinnen, die auf einer griechischen Insel Lexis Junggesellinnenabschied feiern wollen. Dabei wird die Geschichte multiperspektivisch erzählt und besteht aus sehr vielen kurzen Kapiteln, die zum Teil aus nur ein bis zwei Seiten bestehen.

Meine Erwartungen an einen Thriller, wie es auf dem Klappentext steht, wurden leider nicht erfüllt. Insgesamt konnte ich der Geschichte gut folgen, aber es gab keine “AHA”-Momente, sondern es liest sich eher wie der Versuch, unbedingt ein Buch zu schreiben, das sich gut verkaufen lässt. Manche Themen wirkten zu sehr konstruiert, sodass ich nicht das Gefühl habe, dass sich die Geschichte flüssig zusammenfügt. Zusätzlich zeichnet sich Clarkes Schreibstil durch häufige Wortwiederholungen aus.

Besonders störend fand ich, dass Frauen teils abwertend beschrieben wurden und das nur aufgrund ihres Äußeren: Dicke Frauen “schaufeln” beim Essen und ziehen sich an wie im “Ferienlager”, die dünneren Frauen laufen stets in anziehender Kleidung rum oder sind ständig nackt und bewegen sich insgesamt anmutig. Stellenweise liest sich der Roman, als hätte ihn ein pubertärer Teenie geschrieben, der hier seine Fantasien niederschreiben wollte - entsprechend häufig musste ich mit den Augen rollen…

“Das Oberteil mit seinen soliden Stützbügeln verlieh ihren Brüsten eine äußerst ansehnliche Form, und in dem Mid-Waist-Höschen sahen ihre Pobacken wie runde Pfirsiche aus.” (S.30)

Auf den letzten Seiten wurde es interessant, aber eben nicht wie in einem Thriller, sondern eher ein spannender Roman. Schade, aus der Idee hätte man wirklich ein sehr gutes Buch schreiben können, was Clarke in diesem Fall leider nicht gelungen ist. Den Hype um dieses Buch kann ich nicht nachvollziehen, auch wenn die Ansätze in der Geschichte gut waren.

2,5 von 5 Sternen.