Kein Krimi, aber trotzdem spannend

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schlumbergera Avatar

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Es ist für mich schwierig, diesen Leseeindruck zu formulieren, denn aufgrund der Buchbeschreibung hätte ich ein anderes Genre erwartet, nämlich einen Krimi. Worauf sonst könnte "Eine von uns lügt, eine von uns betrügt, doch würde eine von uns töten?" oder "Sechs Frauen - Sechs Geheimnisse - Eine Leiche" hindeuten? Aber die Leiche gibt es erst am Ende der Geschichte, kriminalistische Ermittlungen gibt es gar keine. Ob der Verlag dem Buch mit dieser Beschreibung einen Gefallen getan hat, mag ich nicht beurteilen.

Aber nun zur Geschichte. Die ist ziemlich spannend, denn jede der sechs Frauen trägt ein Geheimnis mit sich herum oder gibt sich anders, als sie eigentlich ist. Was das alles genau ist und wie die jeweiligen Geheimnisse und Unwahrheiten ineinander greifen, enthüllt sich mir dann im Lauf der Zeit. Das ist gekonnt gemacht, denn mein Interesse wird die ganze Zeit mit kleinen Hinweisen gefüttert, so dass das Buch nie langweilig wird. Ich habe es gerne gelesen, wenn ich auch die ganze Zeit auf die Leiche gewartet habe. Die gibt es, wie schon gesagt, erst am Ende und ist sozusagen der Höhepunkt der Krise. Das ist auch ziemlich gut gemacht, aber ich bin eben mit falschen Erwartungen an das Buch heran geführt worden.

Geschrieben ist das Buch sehr süffig, die Beschreibungen der Insel sind sehr atmosphärisch und bei mir kam die Sehnsucht nach dem blauen Himmel Griechenlands auf. Das hat mir sehr gut gefallen!

Wer spannende, unblutige Unterhaltung mag, wird auch dieses Buch mögen.