Nicht das, was ich erwartet habe - aber absolut FANTASTISCH

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Ich glaube, kaum ein Buch hat mich dieses Jahr dermaßen überraschend von sich überzeugen können wie One Second to Love. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Jahreshighlight ... obwohl ich inhaltlich mit etwas anderem gerechnet hätte als dem, was ich tatsächlich zu lesen bekommen habe.

Der Plot ist nicht wirklich ausgeprägt, dh. mit anderen Worten, es passiert nicht viel. Die Story wird in zwei Zeitsträngen erzählt, hier fand ich die Flashbacks aber tatsächlich einmal angebracht und hilfreich für die Geschichte.
An dieser Stelle möchte ich allerdings eine Warnung aussprechen: Ich habe mit der Erwartung zu lesen angefangen, hier einen Romantic Suspense Roman zu lesen - ich fand das beworbene Genre allerdings nicht wirklich zutreffend. Die Liebesgeschichte nimmt erst ab der Hälfte des Buches Form an und bleibt auch dann eher blass. Auch ist das Buch nicht im eigentlichen Sinne sonderlich spannend - in Band 1 blieb es eher beim Miträtseln als dass es sonderlich viel Action gegeben hätte.
Und wisst ihr was? Es hat mich überhaupt nicht gestört. Denn dieses Buch hat an zwei Punkten absolut geglänzt und sich damit für mich sofort in die Highlights katapultiert:

1. Der Schreibstil ist der absolute Wahnsinn. Das letzte Mal war ich so glücklich über den Schreibstil allein, da habe ich V.E. Schwab gelesen. Die Autorin schreibt poetisch, ohne dass es aufdringlich wirkt. Mit ihren doch etwas dichter gestreuten Metaphern und ihrer allgemeinen Wortgewandtheit habe ich jeden Satz geliebt. Das war für sich schon mein allerliebster Punkt in diesem Buch.

2. Die Charaktere, zumindest die Freundesgruppe, waren meiner Meinung nach unfassbar gut ausgearbeitet. Klar, sie waren alle des Öfteren einmal mehr oder minder unsympathisch, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, diese Leute wirklich zu kennen. Durch die verschiedenen Situationen und Verhaltensweisen im Verlaufe des Buches konnte man genau bestimmen, wie und weshalb die jeweilige Figur so reagieren und handeln würde. Hier lag meines Erachtens die zweite riesengroße Stärke des Buchs.


Fazit:
Will man einen Roman, der Herzrasen verursacht - sei es vor Spannung oder weil die Liebesgeschichte sich so real anfühlt -, dann ist dieses Buch meiner Meinung nach das falsche. Will man aber einen unfassbar gut geschriebenen Roman, der vielleicht auch etwas aus dem 0815-Bereich ausbricht und mit vielschichtigen Charakteren aufwartet, dann ist One Second to Love genau richtig. Für mich waren das auf ganzer Linie 5+ Sterne.