Weniger Suspense als erwartet, aber im Großen und Ganzen sehr gut

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Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ich wieder ganz neu für mich entdeckt habe. Ich habe diese Verbindung von Romance und Thriller schon damals bei den Arena Thrillern geliebt und bin froh, dass sie wieder neu auflebt.

Kristina Moningers Schreibstil ist gut und hat super zu der Geschichte und den Charakteren gepasst. Aber er ist nicht ganz mein Schreibstil beziehungsweise die Art von Stil, die ich gerne lese. Das habe ich schon daran gemerkt, dass ich viel länger gebraucht habe, um eine Seite zu lesen als normalerweise. Trotzdem hat er mich mitgenommen und ich konnte die Geschichte genießen.

Die Story rund um Avery und ihre Freundinnen lebt von ganz vielen Elementen. Erzählt wird die Geschichte nur aus ihrer Sicht, aber auf zwei Zeitebenen. Los geht es mit den Ereignissen vor zehn Jahren, wenige Stunden vor Josies Verschwinden. Dann wird man in die Gegenwart geschmissen und in diesem Zehn-Jahres-Zeitsprung liegt so viel, was immer mal wieder zur Sprache kommt, wofür einem als Leser aber einfach noch die Hintergrundinfos fehlen, um alles zu verstehen. Die kommen im Laufe der Story dazu. Während Avery in der Gegenwart das Gefühl hat, ihr Leben vor die Wand gefahren zu haben und dringend eine Pause braucht, gibt es dazwischen immer wieder Kapitel, die einen Zeitraum von vor vierzehn Jahren, wo die Mädels sich kennengelernt haben, chronologisch bis zu dem Punkt vor zehn Jahren erzählen, was alles zwischen ihnen vorgefallen ist und auch warum sich die Dinge mit Jake so entwickelt haben, wie sie es eben getan haben. Mir hat dieser Aufbau super gut gefallen. Am Anfang war ich ein bisschen überfordert, weil in den Dialogen der Charaktere so viel mitgeschwungen ist, was ich nicht verstehen konnte, weil mir die Infos fehlten, aber nach und nach wurde das Puzzle zusammengesetzt und so was liebe ich ja.

Insgesamt konzentriert die Geschichte sich aber mehr auf die zerrüttete Beziehung zwischen Jake und Avery und wie Jake alles daran setzt, Avery wieder für sich zu gewinnen sowie die Vergangenheit der fünf Freundinnen und hatte deutlich weniger Suspense-Aspekte als ich erwartet hätte. Es gab eine Szene, in der es annährend so etwas wie Spannung gab plus den Cliffhanger am Ende, aber ansonsten ist es tatsächlich mit Liebesgeschichte als Suspense. Da das hier aber ja erst der Auftakt ist, gehe ich davon aus, dass die Geschichte rund um Josie in den anderen Bänden mehr Fahrt aufnimmt und rasanter und spannender wird.

Zu Avery und Jake als Charaktere will ich gar nicht so viel sagen, weil dann so viel Handlung vorweggenommen wird, aber nur so viel: Sie waren mir sowohl einzeln als auch zusammen beide sehr sympathisch. Beide sind sehr unfähig über ihre Gefühle und die bestehenden Konflikte zwischen ihnen zu sprechen und schweigen das Ganze lieber tot oder überspielen es mit Humor, aber obwohl ich Misscommunication überhaupt nicht leiden kann, hat mich das hier nicht gestört. Sie mussten diese Erfahrungen miteinander machen, immer wieder aneinander geraten, und sich wieder zusammenraufen, um aneinander zu wachsen. Und vor allem Jake war gegen Ende wirklich süß. Ich war erst skeptisch wegen allem rund um Emily, aber zum Glück hat sich am Ende herausgestellt, dass er sich die gesamte Zeit über korrekt verhalten hat. Avery vielleicht nicht unbedingt, weil sie nicht wusste, was er wusste, aber er hat sich korrekt verhalten und das war mir sehr wichtig.

Fazit
»Breaking Waves – One Second to Love« von Kristina Moninger ist der Auftakt zu ihrer New Adult Suspense Reihe. Dass es erst der Auftakt ist, merkt man, weil der Thrill-Faktor tatsächlich noch kaum bis gar nicht vorhanden war, aber das Ende von Band 1 lässt hoffen, dass das Tempo mit jedem Band mehr angezogen wird. Ich freue mich schon darauf, die Geschichten der anderen zu erfahren. Die Geschichte wechselt relativ gleichmäßig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sodass man als Leser immer ein Stückchen näher an Josies Verschwinden herangeführt wird und gleichzeitig Avery in der Gegenwart begleitet und beobachten kann, wie sich dort alles weiterentwickelt. Obwohl Avery und Jake beide ein Problem damit haben, offen miteinander zu kommunizieren, kann mich nicht sagen, dass sie nicht miteinander reden. In den Dialogen in diesem Buch schwingt so viel zwischen den Zeilen mit und auch wenn ich mich erst etwas an den Stil gewöhnen musste und er nicht ganz meinen Geschmack trifft, ist diese Geschichte großartig geschrieben. Klare Empfehlung von mir.