Ruhig und reflektierend

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libby196 Avatar

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Die Leseprobe zeichnet ein einfühlsames, sehr persönliches Bild von Familie, Erinnerungen und dem Umgang mit Verlust. Besonders berührend ist, wie der Tod der Großmutter Yasuko zunächst fast unbemerkt bleibt – nicht nur für die Erzählerin, sondern auch für ihre Mutter, die zunehmend vergesslich wird. Diese Diskrepanz zwischen dem Wissen um den Tod und der emotionalen Verarbeitung macht die Trauer vielschichtig und komplex.

Die Beschreibung von Yasuko als liebevolle, aber zurückhaltende Figur, die durch ihre Eigenheiten, wie ihre mehrfach geflickte Brille oder das Aufessen trotz fehlender Zähne, lebendig wird, verleiht der Geschichte eine warme und authentische Atmosphäre. Gleichzeitig spürt man die Distanz und Entfremdung innerhalb der Familie, besonders durch die seltenen Kontakte und das kulturelle Spannungsfeld zwischen Japan und Deutschland.