Die Frage nach dem 'Woher'
Yuko Kuhns Roman Origini ist eine eindrucksvolle literarische Reise zu den Wurzeln der eigenen Identität. Im Mittelpunkt steht die Ich-Erzählerin, eine junge Frau mit japanisch-deutschem Hintergrund, die sich auf Spurensuche begibt – nicht nur geografisch, sondern auch emotional und historisch. Zwischen Tokio, Berlin und der Vergangenheit ihrer Familie entfaltet sich ein vielschichtiges Narrativ über Zugehörigkeit, Entwurzelung und das fragile Konstrukt von Heimat.
Kuhn schreibt in einer klaren, poetischen Sprache, die eindringlich und zugleich zurückhaltend ist. Besonders berührend ist die Art, wie sie persönliche Erinnerungen mit größeren gesellschaftlichen Themen verwebt: Migration, kulturelles Erbe, intergenerationale Traumata. Dabei vermeidet sie Klischees und einfache Antworten. Stattdessen öffnet sie Räume für Zwischentöne und Ambivalenzen, die Leser*innen zum Nachdenken einladen.
Die Figuren sind fein gezeichnet, insbesondere die Protagonistin, deren innere Zerrissenheit mit großer psychologischer Tiefe geschildert wird. Auch die Nebencharaktere – etwa ihre Großmutter in Japan oder eine Freundin in Berlin – tragen wesentlich zur emotionalen Vielschichtigkeit des Romans bei.
Thematisch erinnert Origini an Werke von Autoren wie Emine Sevgi Özdamar oder Yoko Tawada, bleibt dabei aber ganz eigenständig. Kuhn gelingt es, das Persönliche und das Politische miteinander zu verbinden, ohne aufdringlich zu werden. Die Kapitel wechseln zwischen Zeiten und Perspektiven, was dem Text eine dynamische Struktur verleiht und die Vielschichtigkeit der Erfahrungen betont.
Origini ist ein leises, aber tiefgründiges Buch, das lange nachwirkt. Es erzählt von der Sehnsucht, irgendwo dazuzugehören – und von der Kraft, sich selbst in der Vielfalt der eigenen Ursprünge neu zu entdecken. Eine klare Leseempfehlung.
Kuhn schreibt in einer klaren, poetischen Sprache, die eindringlich und zugleich zurückhaltend ist. Besonders berührend ist die Art, wie sie persönliche Erinnerungen mit größeren gesellschaftlichen Themen verwebt: Migration, kulturelles Erbe, intergenerationale Traumata. Dabei vermeidet sie Klischees und einfache Antworten. Stattdessen öffnet sie Räume für Zwischentöne und Ambivalenzen, die Leser*innen zum Nachdenken einladen.
Die Figuren sind fein gezeichnet, insbesondere die Protagonistin, deren innere Zerrissenheit mit großer psychologischer Tiefe geschildert wird. Auch die Nebencharaktere – etwa ihre Großmutter in Japan oder eine Freundin in Berlin – tragen wesentlich zur emotionalen Vielschichtigkeit des Romans bei.
Thematisch erinnert Origini an Werke von Autoren wie Emine Sevgi Özdamar oder Yoko Tawada, bleibt dabei aber ganz eigenständig. Kuhn gelingt es, das Persönliche und das Politische miteinander zu verbinden, ohne aufdringlich zu werden. Die Kapitel wechseln zwischen Zeiten und Perspektiven, was dem Text eine dynamische Struktur verleiht und die Vielschichtigkeit der Erfahrungen betont.
Origini ist ein leises, aber tiefgründiges Buch, das lange nachwirkt. Es erzählt von der Sehnsucht, irgendwo dazuzugehören – und von der Kraft, sich selbst in der Vielfalt der eigenen Ursprünge neu zu entdecken. Eine klare Leseempfehlung.