Eine Reise nach Japan und zu Erinnerungen
Gestaltung:
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Das Cover hatte mich angesprochen. Es wirkte ruhig und geheimnisvoll auf mich. Allerdings sah ich erst auf den zweiten Blick, dass es sich dabei nicht um einfache Hütten, sondern vermutlich um die Darstellung der japanischen Reistaschen handeln soll, die dem Buch "Onigiri" seinen Titel gaben. Da diese die Handlung hintergründig begleiten, ist das Bild gut gewählt.
Inhalt:
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"Seit ich weiß, dass meine Großmutter nicht mehr lebt, suche ich nach dem passenden Gefühl für ihren Tod, wundere mich darüber, dass wir es nicht gespürt haben, meine
Mutter und ich. Es ist kompliziert, um jemanden zu trauern, dessen Tod man verpasst hat, um mehr als ein halbes Jahr." (S. 12)
Aki und ihr Bruder Kenta sind Halbjapaner: Der Vater ist Deutscher, die Mutter Keiko Japanerin. Die Mutter kam schon früh nach Deutschland, wo sie ihren späteren Mann kennenlernte. Keiko ließ sich vom Vater scheiden, als Aki im Grundschulalter war. Die Mutter hat die beiden Geschwister alleine großgezogen. Die Hintergründe sind Aki unbekannt. Nun ist ihre Mutter alt und dement und lebt in einem Heim.
Als Akis Großmutter Yasuko stirbt, bucht Aki mit ihrer Mutter eine Reise nach Japan zu ihren Verwandten. Und die Mutter beginnt sich zu erinnern und zu erzählen.
Mein Eindruck:
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Durch den Klappentext war ich sehr neugierig geworden. Ich finde es immer spannend, mehr über ostasiatische Kulturen wie Japan zu erfahren. Und der Klappentext deutete an, dass die Geschichte Spannungspotenzial beinhaltet.
Doch leider wurde ich enttäuscht. Die Erzählung ist nur aus den Gedanken und Erinnerungen von Aki gestaltet. Dabei wird immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her gesprungen, ohne dass dies kenntlich gemacht wird. Diese Tatsache zusammen mit den vielen Namen erforderte hohe Konzentration beim Lesen. Hinzu kam, dass die Kapitel alle japanische Begriffe enthielten, ohne direkte Erläuterung, und auch im Text wurde japanische Sprache oft einfach so eingestreut. Am Ende gibt es ein Glossar, aber zum einen sind nicht alle Wörter dort definiert und zum anderen war das häufige Hin- und Herblättern störend für den Lesefluss. Ich weiß zwar, dass Fußnoten leider oft eher für wissenschaftliche Bücher vorbehalten sind, aber hier hätte ich es gut gefunden. Oder eine weitere Möglichkeit wäre gewesen, die Übersetzung direkt als Anmerkung in der Erzählung in Klammern zu setzen.
Leider bekommt man zwar Einblicke in das Familienleben und die Hintergründe der Scheidung von Akis Eltern sowie ein wenig japanischen Lebensstil durch die Reise vermittelt, aber es wird eher alles erwähnt und wild zusammengewürfelt, sodass am Ende für mich kein bleibender Eindruck entstanden ist. Die titelgebenden Onigiri (japanische Reisbällchen) sind das Essen, das es immer als Trost in Akis Familie gibt und quasi ein Bindeglied zwischen den Generationen. Darüber hinaus fehlt aber eine feste Handlung mit Spannungsbogen. Es passiert gefühlt nicht wirklich etwas Bedeutendes.
Schade, die Beschreibung klang so vielversprechend, aber das Buch konnte mich leider nicht abholen. Es war anstrengend zu lesen. Ich bin trotzdem froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe. Die Einblicke in die japanische Kultur und der Umgang mit der dementen Mutter konnten mich teilweise berühren. Aber "zum Heulen schön", wie es in der Empfehlung von Frau Dörrie heißt, fand ich es leider nicht. Emotionen entstanden bei mir wenig bis gar nicht, dafür war der Schreibstil zu beschreibend und distanziert.
Fazit:
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Familiengeschichte mit japanischen Wurzeln und dem Umgang mit Demenz - leider in der Umsetzung schwierig und wenig greifbar
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Das Cover hatte mich angesprochen. Es wirkte ruhig und geheimnisvoll auf mich. Allerdings sah ich erst auf den zweiten Blick, dass es sich dabei nicht um einfache Hütten, sondern vermutlich um die Darstellung der japanischen Reistaschen handeln soll, die dem Buch "Onigiri" seinen Titel gaben. Da diese die Handlung hintergründig begleiten, ist das Bild gut gewählt.
Inhalt:
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"Seit ich weiß, dass meine Großmutter nicht mehr lebt, suche ich nach dem passenden Gefühl für ihren Tod, wundere mich darüber, dass wir es nicht gespürt haben, meine
Mutter und ich. Es ist kompliziert, um jemanden zu trauern, dessen Tod man verpasst hat, um mehr als ein halbes Jahr." (S. 12)
Aki und ihr Bruder Kenta sind Halbjapaner: Der Vater ist Deutscher, die Mutter Keiko Japanerin. Die Mutter kam schon früh nach Deutschland, wo sie ihren späteren Mann kennenlernte. Keiko ließ sich vom Vater scheiden, als Aki im Grundschulalter war. Die Mutter hat die beiden Geschwister alleine großgezogen. Die Hintergründe sind Aki unbekannt. Nun ist ihre Mutter alt und dement und lebt in einem Heim.
Als Akis Großmutter Yasuko stirbt, bucht Aki mit ihrer Mutter eine Reise nach Japan zu ihren Verwandten. Und die Mutter beginnt sich zu erinnern und zu erzählen.
Mein Eindruck:
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Durch den Klappentext war ich sehr neugierig geworden. Ich finde es immer spannend, mehr über ostasiatische Kulturen wie Japan zu erfahren. Und der Klappentext deutete an, dass die Geschichte Spannungspotenzial beinhaltet.
Doch leider wurde ich enttäuscht. Die Erzählung ist nur aus den Gedanken und Erinnerungen von Aki gestaltet. Dabei wird immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her gesprungen, ohne dass dies kenntlich gemacht wird. Diese Tatsache zusammen mit den vielen Namen erforderte hohe Konzentration beim Lesen. Hinzu kam, dass die Kapitel alle japanische Begriffe enthielten, ohne direkte Erläuterung, und auch im Text wurde japanische Sprache oft einfach so eingestreut. Am Ende gibt es ein Glossar, aber zum einen sind nicht alle Wörter dort definiert und zum anderen war das häufige Hin- und Herblättern störend für den Lesefluss. Ich weiß zwar, dass Fußnoten leider oft eher für wissenschaftliche Bücher vorbehalten sind, aber hier hätte ich es gut gefunden. Oder eine weitere Möglichkeit wäre gewesen, die Übersetzung direkt als Anmerkung in der Erzählung in Klammern zu setzen.
Leider bekommt man zwar Einblicke in das Familienleben und die Hintergründe der Scheidung von Akis Eltern sowie ein wenig japanischen Lebensstil durch die Reise vermittelt, aber es wird eher alles erwähnt und wild zusammengewürfelt, sodass am Ende für mich kein bleibender Eindruck entstanden ist. Die titelgebenden Onigiri (japanische Reisbällchen) sind das Essen, das es immer als Trost in Akis Familie gibt und quasi ein Bindeglied zwischen den Generationen. Darüber hinaus fehlt aber eine feste Handlung mit Spannungsbogen. Es passiert gefühlt nicht wirklich etwas Bedeutendes.
Schade, die Beschreibung klang so vielversprechend, aber das Buch konnte mich leider nicht abholen. Es war anstrengend zu lesen. Ich bin trotzdem froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe. Die Einblicke in die japanische Kultur und der Umgang mit der dementen Mutter konnten mich teilweise berühren. Aber "zum Heulen schön", wie es in der Empfehlung von Frau Dörrie heißt, fand ich es leider nicht. Emotionen entstanden bei mir wenig bis gar nicht, dafür war der Schreibstil zu beschreibend und distanziert.
Fazit:
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Familiengeschichte mit japanischen Wurzeln und dem Umgang mit Demenz - leider in der Umsetzung schwierig und wenig greifbar