Erinnerungen zwischen Japan und Deutschland
Laut KI wird die japanische Erzählweise so charakterisiert:
„Japanische Autoren verwenden oft eine Erzählweise, die sich durch Zurückhaltung, Detailgenauigkeit und eine tiefe Verbindung zur Natur auszeichnet. Es gibt eine Vorliebe für das Unausgesprochene, für Stimmungen und Atmosphären, die oft subtil und implizit vermittelt werden, anstatt durch direkte Erklärungen. Viele Werke zeichnen sich durch eine ruhige, fast beiläufige Erzählweise aus, die Raum für die Entfaltung von Charakteren und die Entwicklung von Beziehungen lässt.“
Vieles davon trifft auch auf das von der in München geborenen Yuko Kuhn verfasste Werk „Onigiri“ zu. Es ist eine ganz ruhige, fast beiläufig erzählte, fein beobachtete Geschichte. Gefühle und Gedanken werden irgendwie ausgeblendet. Und vielleicht genau deshalb bleibt mir die Erzählerin Aki völlig fremd.
Aki reist noch einmal mit ihrer dementen Mutter nach Japan, um - ja warum eigentlich? Die Beweggründe sind für mich leider nie klar geworden. Will sie ihrer Mutter ein paar Erinnerungen ermöglichen? Will sie sich selbst ihrer Familiengeschichte sicherer werden? Will sie Abschied nehmen von der kürzlich verstorbenen japanischen Großmutter, die ihr so viele Lebensweisheiten mitgab? Dieses für mich ungeklärte Warum macht mir tatsächlich den Zauber der Erzählung kaputt. Ich frage mich die ganze Zeit, warum bringt man eine demente Frau ans „Ende der Welt“? Wieviel Selbstzweck steckt eigentlich hinter dieser ganzen Aktion?
Und gleichzeitig bin ich sehr gerührt von der Geschichte der Mutter, die als junge Frau aus Japan loszog, um die Welt kennenzulernen. Mutig, frei und neugierig. Und die dann irgendwie hängen blieb in Deutschland, in einer geschiedenen Ehe, von den Schwiegereltern nie anerkannt. Die sich nicht wirklich gut zurecht fand im deutschen Alltag und doch mit den Kindern geblieben ist, weil sie eben auch in Japan nicht mehr wirklich zu Hause ist.
Und noch berührender sind die Momente, in den Yuko Kühn die Demenz der Mutter zum Thema macht. Die immer gleichen Fragen. Das Vergessen, das zwischendurch ganz glücklich Sein in dieser kleiner werdenden Welt. Die Momente, in denen Akis Mann die Mutter genau so nimmt, wie sie gerade ist. In diesen Momenten kann ich Doris Dörries Zitat „… zum Heulen schön“ hundertprozentig unterschreiben.
Und so lässt mich das Buch sehr ambivalent zurück.
„Japanische Autoren verwenden oft eine Erzählweise, die sich durch Zurückhaltung, Detailgenauigkeit und eine tiefe Verbindung zur Natur auszeichnet. Es gibt eine Vorliebe für das Unausgesprochene, für Stimmungen und Atmosphären, die oft subtil und implizit vermittelt werden, anstatt durch direkte Erklärungen. Viele Werke zeichnen sich durch eine ruhige, fast beiläufige Erzählweise aus, die Raum für die Entfaltung von Charakteren und die Entwicklung von Beziehungen lässt.“
Vieles davon trifft auch auf das von der in München geborenen Yuko Kuhn verfasste Werk „Onigiri“ zu. Es ist eine ganz ruhige, fast beiläufig erzählte, fein beobachtete Geschichte. Gefühle und Gedanken werden irgendwie ausgeblendet. Und vielleicht genau deshalb bleibt mir die Erzählerin Aki völlig fremd.
Aki reist noch einmal mit ihrer dementen Mutter nach Japan, um - ja warum eigentlich? Die Beweggründe sind für mich leider nie klar geworden. Will sie ihrer Mutter ein paar Erinnerungen ermöglichen? Will sie sich selbst ihrer Familiengeschichte sicherer werden? Will sie Abschied nehmen von der kürzlich verstorbenen japanischen Großmutter, die ihr so viele Lebensweisheiten mitgab? Dieses für mich ungeklärte Warum macht mir tatsächlich den Zauber der Erzählung kaputt. Ich frage mich die ganze Zeit, warum bringt man eine demente Frau ans „Ende der Welt“? Wieviel Selbstzweck steckt eigentlich hinter dieser ganzen Aktion?
Und gleichzeitig bin ich sehr gerührt von der Geschichte der Mutter, die als junge Frau aus Japan loszog, um die Welt kennenzulernen. Mutig, frei und neugierig. Und die dann irgendwie hängen blieb in Deutschland, in einer geschiedenen Ehe, von den Schwiegereltern nie anerkannt. Die sich nicht wirklich gut zurecht fand im deutschen Alltag und doch mit den Kindern geblieben ist, weil sie eben auch in Japan nicht mehr wirklich zu Hause ist.
Und noch berührender sind die Momente, in den Yuko Kühn die Demenz der Mutter zum Thema macht. Die immer gleichen Fragen. Das Vergessen, das zwischendurch ganz glücklich Sein in dieser kleiner werdenden Welt. Die Momente, in denen Akis Mann die Mutter genau so nimmt, wie sie gerade ist. In diesen Momenten kann ich Doris Dörries Zitat „… zum Heulen schön“ hundertprozentig unterschreiben.
Und so lässt mich das Buch sehr ambivalent zurück.