Keikosan

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monihei Avatar

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Sehr schnell kam mir das berühmte Zitat von Tolstoi in Erinnerung als ich den Roman Onigiri von Yuko Kuhn las: Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie jedoch ist auf ihre besondere Weise unglücklich. Die Autorin erzählt aus der Ich-Perspektive im Hauptstrang von einer gemeinsamen und vermutlich letzten Reise mit ihrer dementen Mutter nach Japan in deren Geburtsstadt Kobe.
Jeder, der bereits länger mit dementen Menschen zu tun hatte, weiß, wie schwierig dies ist. Keiko erkennt vieles von früher wieder, aber alles, was vor einer Minute und in den letzten Jahren war, ist weg. Doch dies ist nicht alles, parallel dazu wird die schwierige Beziehung zum Exmann und dessen Eltern erzählt.
Mich hat das Buch sehr berührt, manches erlebe ich gerade selbst und anderes lässt mich nur staunen.
Ich kann jedem, der auch nur eine kleine Schwäche für Japan hat, dieses Buch ans Herz legen.