Leise Töne voller Nähe

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annejb Avatar

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„Onigiri“ ist ein stilles, nachdenkliches Buch, das sich sowohl äußerlich als auch inhaltlich durch Schlichtheit und Tiefe auszeichnet. Schon das Cover, das vermutlich bewusst so reduziert gestaltet ist, gefällt mir sehr. Es wirkt nicht überladen.
Die Geschichte verwebt Familiengeschichte, Erinnerungen und die Auseinandersetzung mit kultureller Zugehörigkeit. Yuko Kuhn gelingt es, ein komplexes Thema – das Leben zwischen zwei Welten und die Beziehung zwischen Mutter und Tochter – in feinen Beobachtungen darzustellen.
Der Schreibstil ist ruhig, beinahe meditativ. Er gibt Raum zum Innehalten und schafft dennoch eine Nähe zu den Figuren.
Wer sich für Familiengeschichten, Erinnerungskultur und die Frage nach Identität interessiert, wird hier eine tiefgründige und bewegende Lektüre finden. Ich empfehle es besonders Leser*innen, die bereit sind, sich auf ein leises, detailreiches Erzählen einzulassen.