Sehr emotional
        „Onigiri“ hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Yuko Kuhn erzählt die Geschichte von Aki und ihrer Mutter Keiko mit einer unglaublichen Feinfühligkeit. Besonders bewegend fand ich, wie durch die Zeitsprünge Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen. Man erlebt Keiko nicht nur als alte, von der Krankheit gezeichnete Frau, sondern auch als junge, starke und lebenshungrige Person. Diese Perspektivwechsel machen den Roman so lebendig und gleichzeitig zutiefst berührend. Ich hatte oft das Gefühl, als würde ich selbst mit Aki durch die Erinnerungen gehen und Stück für Stück eine neue Nähe zu ihrer Mutter finden. Kuhns Sprache ist schlicht, aber voller Wärme – kein Wort wirkt überflüssig. Am Ende blieb bei mir dieses stille Gefühl, einer sehr persönlichen Geschichte beigewohnt zu haben, die nachhallt und zum Nachdenken über Familie und Erinnerungen einlädt.
      
    