Außergewöhnlicher Thriller mit Überraschungseffekt

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akajulia Avatar

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"Opfer" ist nach "Drei Tage und ein Leben" nicht nur das zweite Buch, das ich von Pierre Lemaitre gelesen habe, sondern auch das zweite Buch von ihm, das mich völlig überzeugt hat.

Camille Verhoeven, der Chef der Pariser Mordkommission, muss über Videoaufnahmen mitansehen, wie seine Lebengefährtin Anne Forestier Opfer eines äußerst brutalen Überfalls wird. Zur falschen Zeit am falschen Ort überrascht sie die Verbrecher unmaskiert. Sie überlebt schwer verletzt, doch es wird weiter versucht, sie auszuschalten. Camille Verhoeven opfert alles, um seine Freundin zu schützen.

Mit seinem außergewöhnlichen Schreibstil, dem Lemaitre treu geblieben ist, hat er mich mit seiner Geschichte sofort auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen. Mit absoluter Genauigkeit schildert er den schrecklichen Überfall auf Anne Forestier und stellt präzise die weiteren Geschehnisse und die Versuche von Camille Verhoeven dar, seine Freundin zu beschützen, den Fall zu lösen und die Verbrechern dingfest zu machen. Mit seinen knappen Sätzen, treibt Lemaitre seine Leser*innen regelrecht dazu an, weiterzulesen und endlich das verworrende Szenario aufzudröseln.

Die Geschichte ist dabei wendig und zum Ende hin völlig überraschend. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite erhalten, sodass ich das Buch schon nach zwei Tagen ausgelesen hatte. Ich hätte mir gerade auch für Camille Verhoeven ein anderes Ende gewünscht, aber Lemaitre ist in seiner Erzählung absolut authentisch geblieben. Camille Verhoeven ist mir sofort ans Herz gewachsen und konnte mich mit seinem Engagement und seiner Zuneigung zu Anne Forestier sofort überzeugen. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch die weiteren Fälle des Kommissars Camille Verhoeven ins Deutsche übersetzt werden würden.

Ich kann das Buch allen Leser*innen empfehlen, die Spaß an Thrillern haben, die einen nicht nur fesseln, sondern auch überraschen.