Die Kunst der Täuschung

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antje123 Avatar

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Carl Edson von der Reichsmordkommission ahnt noch nicht, was ihm bevorsteht, als er zu einer verlassenen Scheue gerufen wird: ein an die Wand genagelter Mann, blutüberströmt, nackt und gefoltert. Und das furchtbarste an der Sache: er lebt noch. Zwar sah alles so aus, als wäre der Mann bereits tot, doch dann bricht Wut und Schmerz förmlich aus ihm heraus, als er begreift, was mit ihm passiert ist. Allzu groß ist das Mitleid aller Beteiligten allerdings nicht, handelt es sich doch um einen polizeibekannten Kriminellen, der in alle möglichen Machenschaften verwickelt ist. So deutet alles darauf hin, dass der Täter in einem entsprechenden Umfeld zu finden ist, doch bevor Edson weitere Nachforschungen anstellen kann, stirbt Holst und die Polizei steht vor dem Nichts.
Kann eventuell die Journalistin Alexandra Bengtsson bei der Suche nach dem Mörder behilflich sein? Von ihrem Chef auf die Story angesetzt und von einem heimlichen Informanten mit nahezu Täterwissen unterstützt, quält sie den Kommissaren mit gezielten Fragen.
Als eine neue Leiche auftaucht und kurz darauf ein weiterer Mord geschieht, muss sich die Polizei die Frage stellen, ob sie in der Unterwelt auf der richtigen Spur nach dem Täter sind oder ob nicht doch etwas anderes dahintersteckt.

Es dauerte eine Weile, bis die Geschichte mich gepackt hat. Doch nachdem ich hineingefunden habe, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Dass es ein wenig gedauert hat, bis ich mich mit dem Personen und der Gruppe an sich identifizieren konnte, könnte an der Kühle und der Abneigung der einzelnen Personen untereinander und zueinander liegen, mit der der Leser leider konfrontiert wird. Ebenso weiß man lange nicht, wohin die Reise eigentlich geht und steht somit vor einem ständigen Rätsel.
Nichtsdestotrotz ist das Buch stark geschrieben, was zu einem Sog geführt hat, kommt man über die erste Hürde hinweg. Es gelingt einem, immer mehr hinter die Fassade zu schauen und dennoch wird kein Leser davor gewappnet sein, der Täuschung zu unterliegen, die Svernström gekonnt aufgebaut hat und schließlich wie eine Bombe platzen lässt. Denn nichts ist, wie es scheint. Immer neue Erkenntnisse gewinnt der Leser mit jeder Seite. Ich habe die letzten Seiten verschlungen.

Doch trotz der Täuschung steht der Leser vor der Frage, ob so etwas in der Tat möglich ist und das, was letztendlich so überwältigend scheint, nicht doch ein wenig zu überspitzt ist.